Seit Ende meines Studiums im Wintersemester 2010/2011 bin ich "freiwillig" bei der TK versichert. "Freiwillig" bedeutet dabei nicht, dass ich irgendeine Wahl hätte, sondern nur, dass ich keinen Arbeitgeber habe, der die Beitragszahlungen für mich übernimmt. Das gleiche wäre aber auch bei einem 400-Euro-Job der Fall.
Es macht natürlich keinen Sinn, während meines Aufenthalts in China jeden Monat 150 Euro für eine Versicherung zu zahlen, die in China sowieso nichts übernimmt. Andererseits muss ich, solange ich in Deutschland gemeldet bin (ich habe zunächst einmal nicht vor, mich hier abzumelden), in irgendeiner Form krankenversichert sein. Diese Situation warf natürlich eine Menge Fragen auf, mit denen ich mich sogleich an die TK wandte. Ergebnis: Jede einzelne befragte Person gab mir eine andere Auskunft.
Die Einen meinten, ich müsste unbedingt in eine Anwartschaftsversicherung (35 Euro pro Monat, kein Leistungsanspruch, auch nicht in Deutschland) wechseln, sonst müsste ich für den gesamten Zeitraum nachzahlen wenn ich zurückkomme.
Andere meinten, sie müssten mich dann gar nicht mehr aufnehmen, wieder Andere wollten mir erklären, dass das alles ohne Abmelden überhaupt nicht ginge. Noch verwirrter als vorher versuchte ich mein Glück in der Zentrale in Hamburg, und hatte nach einigem Fragen auch eine nette und kompetente Dame am Telefon, die mir die Situation erklären und wirklich alle Fragen beantworten konnte:
Eine Anwartschaft bewirkt nur, dass die Pflegeversicherung weiter läuft, und stellt rechtlich nicht einmal eine Garantie dar, dass ich später wieder aufgenommen werde. Seit 2009 allerdings muss die TK mich wieder aufnehmen, auch wenn ich komplett gekündigt habe. Theoretisch besteht zwar die Möglichkeit, dass der Gesetzgeber die Lage noch einmal ändert, aber es ist wohl eher unwahrscheinlich. Das mit dem Nachzahlen für den kompletten Zeitraum ist Blödsinn, und die Verantwortliche wird sie sich persönlich vorknöpfen O.O Vermutlich wird das Ergebnis davon demnächst in irgendeiner Zeitung stehen ;-) Kündigen müsste ich zwei volle Monate vorher, und vor Ablauf dieser Frist die Bescheinigung über eine private Auslandskrankenversicherung vorlegen. Ob ich unter diesen Umständen 35 Euro monatlich für eine Anwartschaft ausgeben kann oder will, müsste ich mir dann überlegen.
Na also, geht doch. Auf meine Nachfrage hin habe ich dann erfahren, dass ich an der Universität Nanchang sowieso schon krankenversichert bin. Also habe ich die TK gekündigt, mich zusätzlich für eine möglichst einfache Auslandskrankenversicherung entschieden und hoffe, dass damit alle eventuellen Katastrophen abgedeckt sind. Vorteil: Es ist relativ günstig (ungefähr 20 Euro im Monat). Nachteil: Keine Erstattung wenn ich im Urlaub in Deutschland bin.
02.08.2011 - Update:
Die TK hat meine Kündigung bestätigt und geschrieben, dass sie mich jederzeit wieder versichern werden. Sogar einen frankierten Umschlag für die Neuanmeldung haben sie beigelegt :-)