Traditionell hängt dieser Blog ja immer etwas hinterher. Das liegt vor allem daran, dass es ja jede Woche ein Wochenende gibt und ich leider nur dazwischen bei Amazon einkaufen kann. Wer meinen Ausführungen noch nicht ganz folgen kann, dem seien die folgenden Bilder meiner Home-Erholungs-Oase wärmstens emfohlen.

Für die Qualität der folgenden Bilder entschuldige ich mich, ich habe Fotos für Facebook in geringerer Auflösung gemacht und danach natürlich vergessen, mein Handy wieder umzustellen. Seit 2 Wochen. -.-
Picture
Einkauf für die Erholungs-Oase. Dieser "Brief" wiegt schlappe 3 Kilo...
Picture
... denn er ist mit Edelstahl gefüllt. Hier eine Auswahl davon.
Picture
Von Amazon: Diese Bohrmaschine und der heilige 12mm-Bohrer.
Picture
Genau hier muss ein Loch in den Balkon.
Picture
Immer schön vorbohren, damit mir nicht gleich die ganze Wand entgegenbröselt.
Ich war schon fast enttäuscht: Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass das Haus umfällt, sobald der Bohrer die Wand berührt, oder wenigstes der Balkon abfällt. Aber nein, nichts dergleichen ist passiert. Sollte dieses Haus am Ende doch aus Stein sein?!
Picture
Wie auch immer, Dübel in die Wand...
Picture
...schööön festschrauben...
Picture
... und schon kann ich losschaukeln =D
Dem internationalen Büro hab ich die Aktion übrigens als Wäscheleine verkauft. Ich weiß aber noch nicht, wie ich ihnen die Löcher in meinem Wohnzimmer erklären soll.

Andererseits ist das wahrscheinlich auch egal, in meiner Wohnung gibt es schließlich noch andere Probleme, zum Beispiel die kaputtreparierte Wasserleitung in meiner Wand.
Picture
Wenn sie es ein mal richtig reparieren würden, könnten sie so viel Stress sparen. Aber nööö...
Weil es sonst nirgends passt, zeige ich hier mal das Foto vom Kinder-Steak aus dem Supermarkt. Ich weiß, es war so voraussehbar und ist überhaupt nicht lustig. Bitte jeder nur einen Stein.



Xiangtan in 24 Stunden

An diesem Wochenende hatten John, Simple und ich es endlich geschafft: Wir hatten zur gleichen Zeit frei, weshalb ich die beiden endlich in Xiangtan (Provinz Hunan) besuchen konnte. Für die 350 Kilometer Entfernung braucht der Bus stolze 6 Stunden. Mit Verkehrsregeln würde es vermutlich schneller gehen. Aber was weiß ich schon.

Am Samstag Morgen fuhr ich also in Begleitung eines Studenten des dritten Jahres zum Busbahnhof. Bus deshalb, weil der Bahnhof in Xiangtan gerade renoviert wird und deshalb nicht benutzbar ist.
Picture
Die Lautstärke kann dieses Foto mal wieder nicht zeigen. Schade eigentlich. Ausgang Nummer 6 ist der Bus nach Xiangtan.
Picture
Der Bus von innen.
Picture
Ich habe keine Ahnung mehr, warum ich dieses Foto gemacht habe. Vielleicht wegen des "nicht-hupen"-Schilds. Man weiß es nicht.
Picture
Und in Deutschland meckern sie schon, wenn sie das Gras neben der Autobahn schneiden sollen -.-
Wie versprochen kam ich nach 6-stündiger total chaotischer Fahrt in Xiangtan an und wurde dort sofort von John und Simple in Empfang genommen. Sie attestierten mir mit Kennermiene sofort großen Hunger und hielten natürlich auch schon die Lösung parat: Ein Einkaufszentrum mit furchtbar vielen Restaurants. Danach musste ich auch noch mit den beiden in einer Spielhalle um die Wette fahren.
Picture
Immerhin habe ich gewonnen, auch wenn die beiden beim Fahren wesentlich professioneller aussehen ^.^
Picture
Diese wichtige Information fand sich auf der Toilette über dem Händetrockner.
Da man nur von Snacks natürlich nicht leben kann, machten wir uns nun auf den Weg zum Abendessen. Das Ziel war ein traditionelles Restaurant am Ufer des Xiangjiang.
Picture
Auf dem Weg entdeckte ich dann noch diese Baustellen-Absperrung.
Picture
Mit der grünen Stadt kann man es auch echt übertreiben.
Picture
V.l.n.r.: Simple, Christoph und die Baustellen-Absperrung.
Picture
John, ich und eine Frau, auf dessen Fahrrad "Matratze" steht o.O
Picture
Simple und Christoph in einem Park.
Picture
John, Christoph und ein 50 Jahre alter Baum. Das Kabel ist nur für die Beleuchtung nachts.
Picture
Simple, Christoph und jede Menge Vasen. Sehr zerbrechlich. Immer schön Sicherheitsabstand halten. Besser ist das.
Picture
Angekommen! =) Dieses ist der Fluss Xiangjiang.
Picture
Brücke Nr. 1 ohne Licht.
Picture
Brücke Nr. 1 mit ein bisschen Licht.
Picture
Während der Überquerung der Brücke ist es dunkel geworden. Ja, das dauert so lange o.O Dieses ist das traditionelle Restaurant bestehend aus mehreren Zelten. Für den Ausblick zerstört man einfach die Wand. Auch wenn Simple und ich nicht überzeugt aussehen, das Essen war toll. Echt.
Picture
der Ausblick auf die Brücke =)
Picture
Das Zelt besteht übrigens aus einem abgesägten Sonnenschirm und diversen Zelt-Teilen.
Picture
Fischis =D
Picture
John findet, dass diese Brücke ein bisschen was von Hongkong hat. Naja. Ja, sie wechselt natürlich auch die Farbe.
Picture
Dann doch lieber dieser Park, in dem einen das Grün links und rechts förmlich erschlägt o.O
Picture
Viele viele viele Menschen beim Tanzen überall im Park.
Picture
Ich habe keine Ahnung, was das werden sollte o.O
Picture
Und schon gar nicht, warum man da anrufen sollte. Und vor allem, welche Nummer eigentlich, die von ET? -.-
Picture
Mein Nachtlager im Flur-Küchen-Wohnzimmer™ neben dem Kühlschrank. Immerhin kein Brett und John hatte dankenswerterweise bei der Hälfte aufgehört zu pumpen.
Am nächsten Morgen besuchten wir dann zuerst Johns Arbeitsplatz im Krankenhaus. Ich sehe auf den folgenden Bildern leicht grün aus, weil ich vom Essen des Vorabends furchtbaren Durchfall hatte >.< John und Simple ging es aber auch nicht viel besser. Wahrscheinlich zu viel Tradition im Essen.
Picture
Sogar Brillen kann man nach mehr oder weniger erfolgreichem Sehtest kaufen.
Picture
Das inzwischen dritte Frühstück bei KFC. Irgendwie sieht keiner der beteiligten besonders überzeugt aus.
Nächster Programmpunkt: Simples Klavierkünste nach 2 Monaten Unterricht. Dazu mussten wir in einen Musikladen gehen. Auf dem Weg dorthin befinden sich viele mehr oder weniger einladende Geschäfte:
Picture
Bitte gehen Sie weiter... es gibt hier nichts für Sie zu sehen... auch nicht zu kaufen... gehen Sie bitte weiter...
Picture
"Also, ich hab zwar keine Ahnung, aber ich erklär dir das jetzt noch mal genau. Linke Hand ist links, rechte Hand ist rechts, alles klar?!"
Picture
Simple hochkonzentriert =) Die zwei Monate haben sich übrigens gelohnt =)
Danach ging es per Taxi zum nächsten Programmpunkt: Eine Fahrradtour mit DIESEM Fahrrad =)
Picture
*wackel* *schlenker* *quietsch*
Picture
Zunächst versuchte John sein Glück...
Picture
Vorbei an diesem modernen Denkmal...
Picture
... und den gedopten Blumen, die man 100 Meter gegen den Wind schon riechen kann o.O
Picture
Falls dieses Dings irgendeine Bedeutung hat, habe ich sie schon wieder vergessen. Wird wohl irgendwas mit Revolution zu tun haben.
Picture
Ich hätte gern die Palmen für meine Balkon-Oase.
Picture
John hat einen nichtsahnenden Passanten als Fotografen verpflichtet.
Picture
Dann durfte ich mein Glück versuchen. Aufgrund langjähriger Erfahrung mit meinem furchtbaren Tandem in Berlin konnte ich mich ziemlich schnell anpassen. Und wenigstens verlor dieses Fahrrad keine Schrauben oder alle 20 Meter die Kette.
Picture
Vielleicht hatten wir aber auch einfach Glück, auf der am wenigsten benutzten Straße Chinas zu fahren ^.^
Picture
=)
Picture
Mit diesen Schiffen holen sie hier wie auch in Nanchang Sand aus dem Fluss.
Picture
Zeit wieder umzukehren.
Picture
Auch dieses Dings kann man leihen. Sie haben sehr viele interessante Konstruktionen zum Ausleihen =)
Picture
Und John kann sie wie immer am besten verkaufen.
Picture
Nach der fünften öffentlichen Toilette musste nun etwas gegen den Durchfall getan werden. Hier die Lösung. Und ja, es funktioniert =)
Picture
Mit unseren wiederhergestellten Verdauungsfähigkeiten konnten wir uns dann zum Mittagessen auf ein Steak stürzen. Attackee!
Picture
Dieses Getränk ist extrem heiß. Extrem. Echt. Daher auch der Genuss.
Picture
Mit einer Serviette muss man sich nach dem Servieren gegen Fettspritzer verteidigen.
Picture
Hier noch einmal für alle zum Mitschreiben die Anleitung zum Händewaschen. Ich bin sicher, die chinesische Anleitung ergibt insgesamt ein Gedicht.
Picture
Juhu, Knoblauch-Milchbrötchen O.O
Damit waren die 24 Stunden auch schon vorbei, und es war Zeit, wieder in den Bus nach Nanchang zu steigen. Diesmal hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, in der ersten Reihe zu sitzen und direkt aus dem Fenster gucken zu können.
Picture
Man kann vieles beobachten, zum Beispiel...
Picture
... das Chaos auf der Straße...
Picture
... das Chaos auf der Straße...
Picture
... die etwas ausgeblichene Bitte, sich doch lieber anzuschnallen (mit welchen Gurten?!)...
Picture
...die Landschaft...
Picture
... den Busfahrer beim SMS schreiben und furchtbar lange und schwere LKWs um das Ganze interessanter zu machen...
Picture
...den Busfahrer beim Telefonieren...
Picture
... schon wieder die Landschaft...
Picture
... und die nicht vorhandenen Verkehrsregeln o.O
Kommen Sie nach China! Fahren Sie mit dem Bus! Egal wohin, der Weg ist das Ziel! Erleben Sie den besonderen Nervenkitzel beim Überholen auf der Gegenfahrbahn! Verbeißen sie sich in Ihren Sitz oder in die Jacke ihres Nachbarn bei spannenden Bremsmanövern, Schlingern von einer Straßenseite auf die Andere, Anschieben von Motorrädern und Ignorieren sämtlicher Ampeln. Bleiben Sie noch ein bisschen länger und lassen Sie sich im Dunkeln von Fernlicht blenden, um dann abrupt durch den Bus zu fliegen, weil vor Ihnen ein unbeleuchteter Roller über die Straße eiert und der Busfahrer eine Notbremsung einleitet! Und das alles mit nur einer Pause!

In drei Wochen bin ich wieder eingeladen. Hoffentlich restaurieren sie den Bahnhof schnell -.-
 
Oder auch Nanchang - Shenzhen - Dongguan - Shenzhen - Dongguan - Shenzhen - Nanchang in 6 Tagen. Ich fange wie immer vorne an ^.^

Zunächst wäre da das Mondfest zu nennen. Überraschenderweise bekam ich vom Internationalen Büro eine Packung Mondkuchen geschenkt. Meine Studenten wussten zum Glück schon, dass ich dafür nicht so richtig zu begeistern bin.
Picture
Sie sind voller Körner und Nüsse und so und vermutlich überhaupt nicht giftig.
Picture
SoeinMistesistschonwiederMondfestundichmussdieseblödenDingeressenWerhatteeigentlichdietolleIdeemitdemsehrinfrmativenTextaufder
Picture
Immerhin sahen sie sehr schön aus...
Picture
... und waren mit 154 Yuan auch nicht gerade billig (ja, der Preis wurde mit Klebeband eingeklebt, keine Ahnung wozu mich das jetzt wieder verpflichtet).
All das und vor allem der mitreißende Text auf der Packung brachten mich dann auf die Idee, einfach die Packung nach Shenzhen mitzunehmen und an Bedürftige zu verschenken =)

A propos Shenzhen, Zeit zum Bahnhof zu fahren. Normalerweise braucht man dafür mit dem Taxi 15 Yuan und ungefähr 20 Minuten. Eine Studentin hatte mich aber schon vor der Auto-Ausstellung auf den Straßen gewarnt und meinte, wenn ich zum Bahnhof will, sollte ich ungefähr 2 Stunden einplanen. Wenn ich gefahren wäre, hätte ich vermutlich 2 Tage gebraucht. Der Taxifahrer war aber zum Glück schneller und schaffte es in nur 1½ Stunden. Für 20 Yuan. Vorkasse.
Picture
Für diesen Preis kann man natürlich keine hohen Sicherheitsstandards erwarten.
Da alle Straßen hoffnungslos überlastet waren, ging unsere Fahrt über Hinterhöfe, Radwege (in Gegenrichtung natürlich), Fußwege, Blumenbeete, durch (!) einen kleinen Teich und ein paar hundert Meter neben den Gleisen. Ich habe mich in den Türgriff verbissen und konnte deshalb nur sporadisch aus dem Fenster gucken.

Naja, wir sind schließlich irgendwie am Bahnhof angekommen. Vor dem Bahnhof hatte das Militär große Zäune aufgebaut und ließ die Leute nur Schubweise in den Bahnhof. Aber in China ist das kein Problem, man schiebt und drängelt einfach so lange, bis man ganz vorn steht. Wenigstens das habe ich inzwischen gelernt und es interessiert sowieso niemanden.


Das nächste kleine Problem: Normalerweise steht auf der Anzeigetafel der Warteraum für jeden Zug. Als Zahl, so dass auch ich sie lesen kann. Für meinen Zug gab es aber nur: K115 - 深圳 - 16:59 - 母婴. Aha. Moment, Mutter und Kind?! o.O
Picture
Es lebe der Überblick.
Da ich mich weder als Mutter, noch als Kind gefühlt habe, stand ich eine Weile ratlos davor. Schließlich kam ich auf die brilliante Idee, am Schalter zu fragen, wo mein Warteraum ist. Angesichts der 10 Minuten, die ich noch Zeit hatte, war das eine gute Idee. Also wieder drängeln und schieben und siehe da: Warteraum 5. Geht doch, warum schreiben sie das nicht? -.-
Nun zur Erklärung: Warteraum 5 ist ein Warteraum für Mütter, Kinder und Soldaten. Echt. Die brauchen eben besondere Zuwendung. Es war aber eigentlich nicht besser als die anderen Warteräume, überall herrschte das gleiche Chaos.

Naja, dann das Übliche, auf den Bahnsteig drängeln, in den Zug drängeln, meinen Sitzplatz freischaufeln und dann konnte es auch schon losgehen.
Picture
17:55. Abgesehen von Nanchang ist die Provinz Jiangxi eigentlich ganz schön =)
Picture
20:32. Ich habe keine Ahnung, warum ich dieses Foto gemacht habe. Vielleicht, um zu beweisen, dass es nachts dunkel wird.
Picture
Ah, ich weiß es wieder. An diesem Bahnhof leerte sich der Zug schlagartig. Bis dahin standen und saßen die Leute in den Gängen o.O
Picture
4:29. Eine Zugbegleiterin verkauft per Megafon Duschutensilien. Vielen Dank dafür -.-
Picture
5:15. Dongguan Ost. Juhu, nachher muss ich wieder hier her fahren. Naja, erstmal geht es nach Shenzhen.
Picture
6:00. Shenzhen =) Meinen Rücken habe ich zu dieser Zeit eigentlich gar nicht mehr gespürt.
Picture
Vorletzte Etappe: U-Bahn fahren. Danach noch ein bisschen Bus, dann bin ich angekommen.
Öffentliche Verkehrsmittel in Shenzhen machen einfach Spaß =) Alle Ansagen in der U-Bahn gibt es in drei Sprachen: Hochchinesisch, Kantonesisch und Englisch. Am U-Bahnhof 世界之窗 (Window of the World, dazu später mehr) wurde ich freundlicherweise von Shangpin abgeholt und bald darauf mit Frühstück versorgt.
Picture
Immer dieses gesunde Essen am frühen Morgen. Egal, Attackeee =D
Ihre Wohnung befindet sich in der 9. Etage und es gibt keinen Fahrstuhl o.O Es ist auch ein bisschen behelfsmäßig, was das warme Wasser betrifft.
Picture
Ich freue mich schon aufs Haarewaschen >.<
Vorher gab es aber noch mehr Frühstück. Und Vitamine, denn die nächsten Tage würden ziemlich anstrengend werden.
Picture
Ich habe keine Ahnung, was das im Vordergrund eigentlich ist, aber die Pitahaya war lecker.
Waschen, 2 Stunden Schlaf nachholen und dann ging es wieder zum Bahnhof und Richtung Norden, nach Dongguan, zu Shangpins Familie.

Die Stadt selbst (zumindest der Teil, den ich gesehen habe) ist sehr seltsam. Sie ist mit 8,2 Millionen Menschen riesig, aber wirkt eigentlich wie eine Kleinstadt, die sich unendlich ausgebreitet hat. Es gibt meistens flache Häuser, kaputte Straßen und die Gehwege sind unter einer Schicht aus unterschiedlichem Müll begraben. Das liegt laut verschiedenen Quellen daran, dass es in der Stadt sehr viele Fabriken gibt, die Menschen aus vielen kleinen Dörfern anziehen, weil sie dort mehr Geld verdienen können als in ihrer Heimat. Allerdings bringen diese Menschen auch die Gewohnheiten aus ihren Dörfern mit. Seit 2008 gibt es eine Rezession, deshalb steigt die Arbeitslosigkeit und Kriminalität stark an. Interessant ist vielleicht noch, dass es in Dongguan das flächenmäßig größte Shopping-Center der Welt gibt, was aber laut Wikipedia zu 98% ungenutzt ist. Von all dem merkt man im Bus natürlich nichts, aber ich musste mich trotzdem informieren, warum diese Stadt so eine seltsame Atmosphäre hat. Es gibt aber sehr viele Palmen =) Und es ist heißer als in Shenzhen o.O

Nach der Busfahrt mussten wir uns erst mal auf die Suche nach einer Toilette machen. Wir fanden auch eine, im Krankenhaus. Trotz aller Hygiene muss man auch in Dongguan natürlich Wasser sparen...
...und wer gut Wasser gespart hat, für den geht auch dieses Handtuch noch.
Picture
Es wird jedes halbe Jahr gewaschen. Ehrlich. Im Wasser-Spar-Modus.
Vor dem Abendessen durfte ich dann einen Blick auf dieses echte PHILIDS-Handy werfen.
Picture
*seufz*
Picture
Immerhin: Dual-SIM. Man kann damit viele illegale Dinge tun und sie erscheinen nicht auf der normalen Handyrechnung! Ich wette, die IMEI-Nummern sind bei allen Handys gleich o.O
Nun aber zum Abendessen.
Picture
Schnecken O.O Dazu Chili (was sonst?), Ingwer und halbe Zimt-Baumstämme.
Picture
Sie sind ein wenig mühselig aus ihrem Haus zu bekommen und man kann angeblich auch nur die Hälfte essen (*räusper*), aber sonst schmecken sie ganz gut.
Mondfest! =) Shangpins Cousin (5) und Cousine (8) hatten mich in den ersten Minuten schon adoptiert und zogen uns durch die Stadt auf einen Rummel. Auf dem Weg dorthin konnte ich dann gerade noch ein Foto von diesen Palmen machen, bevor ich weiter gezogen wurde.
Picture
Sie wechselten NICHT die Farbe O.O Irgendwas muss da kaputt sein.
Aus irgendwelchen Gründen existieren keine Bilder vom Rummel und von Christoph auf der Hüpfburg. Naja, ist vielleicht auch besser so. Zum Schluss musste dann auch noch ein traditioneller Ballon angezündet werden.
Picture
Shangpin und ihre Mutter mit dem Ballon. Er braucht eine Weile, bis er Abflugbereit ist.
Picture
Tadaaa =)
Picture
Start erfolgreich =)
Picture
Das ist kein Ballon, das ist der Vollmond, wegen dem wir das alles machen.
Picture
Die hellen Punkte sind keine Sterne und auch kein Staub auf meiner Kamera, es sind Ballons =)
Picture
Und noch mehr davon.
Aus akutem Platzmangel wurde ich kurzerhand in einem "Zimmer" einquartiert. Das Wort "Hotel" wurde hierbei strikt vermieden, es hätte auch nicht gepasst. Nachdem ich ein Zimmer aufgrund starken Gasgeruchs (o.O) abgelehnt hatte, konnte ich zu diesen Postern ja nun nicht auch noch nein sa
Picture
Auch wenn ich schon wusste, dass ich mich am nächsten Morgen furchtbar erschrecken würde. Immerhin hat die Gesichtserkennung meines Handys sie als menschlich erkannt. Außer die Dame ganz rechts. Ich habe lieber nicht darüber nachgedacht, was das für meine Nacht in diesem Bett bedeutet.
Nachdem der Besitzer also schnell noch alle Haare aus dem Bett gesammelt und mit die Decke mit den wenigsten Brandlöchern herausgesucht hatte, konnte ich also "duschen" und schlafen gehen. Ich habe die Decke trotz der Hitze als Schlafsack benutzt. Sicher ist sicher. Ich bin inzwischen hygienisch sehr tolerant, aber dieses Zimmer war wirklich die Härte. Schwacher Trost: Es kostete nur 20 Yuan (~ 2,50 €).
Picture
Nein, das hier hat mich nicht beruhigt. Kein bisschen.
Picture
Safety first.
Picture
Am Abend hat der Besitzer dieses (wie heißt jemand, der Zimmer vermietet, aber man kann das Haus nicht als Hotel bezeichnen?!) Etablissements ungefähr eine halbe Stunde mit dem Antennenkabel dieses Fernsehers verbracht, bis ich endlich 2 Programme empfangen und eins davon hören konnte. Und alles nur, damit ich es sowieso nicht benutze. Aber er wollte ja nicht hören.
Picture
Die Gardine. Gegen Mücken. Und neugierige Blicke. Sehr effektiv.
Picture
Es gibt sie überall, diese Wäsche-auf-viel-zu-hoch-angebrachte-Stangen-aufhänge-Hilfen.
Picture
Die Quelle des Gasgeruchs im Zimmer unter mir. Diese Gasflasche roch nicht viel besser, aber wenigstens nur im geöffneten Zustand, im Gegensatz zu der Gasflasche im Zimmer unter mir.
Picture
Also darf man nur in gut belüfteten Räumen duschen. Das ist aber kein Problem...
Picture
... denn nicht nur dass es keine Tränen mehr gibt mit diesem Duschbad...
Picture
... es sei denn, man duscht direkt mit der Brause, weil man die Flamme nicht kleiner stellen kann...
Picture
... gibt es kein Licht, also muss man die Tür sowieso offen lassen. Und nein, es gibt auch kein Fenster, das man schließen könnte. Mann mann, ich kann mich aber auch anstellen wegen so einem bisschen Gasgeruch.
Picture
Wenn man eine Weile hier gewohnt hat, interessiert man sich sowieso nur noch für Majiang, wie hier meine Nachbarn. Morgens, mittags, abends und nachts.
Mit Shangpins Mutter fuhren wir nun zurück nach Shenzhen.
Picture
Blick auf die Straße und den Markt vor meinem "Zimmer".
Picture
Im Bus zum Bahnhof Dongguan.
Picture
Ich habe keine Ahnung, was ich hier fotografieren wollte. Aber man beachte die Palme =)
Picture
Hier hat mal wieder jemand auf Biegen und Brechen alle Zeichen übersetzen wollen. Wäre ja auch schade, wenn sowas Wichtiges wie Ein- und Ausgang bei der Übersetzung verloren ginge.
Picture
Tickets für die Fahrt nach Shenzhen. itp ue sitzt auf Platz 10D.
Picture
Der Warteraum im Bahnhof Dongguan. Es gibt eigentlich nur zwei Ziele: Shenzhen (Ausgang links) und Guangzhou (Ausgang rechts).
Picture
Während man wartet, soll man doch bitte nicht auf den Boden spucken. Ach so, und nicht rauchen. Letzteres funktioniert erstaunlich gut, ersteres muss noch geübt werden.
Picture
Es war mir am Tag vorher gar nicht aufgefallen, aber vor Shangpins Wohnung steht dieses Auto, welches eigens aus einer imaginären Stadt in Deutschland importiert wurde. Ja, es hat fünf Ringe, nicht vier. Vermutlich ist es der Audi-Prototyp für ein Elektroauto und eigentlich streng geheim.



Zoo in Shenzhen =)

So, wer kann noch? Ich nicht mehr, aber ich muss ja, es gibt noch viele Fotos. Am nächsten Tag gingen wir in den Zoo in Shenzhen. Ich beneide übrigens alle Chinesen, die in der Sonne nicht verbrennen o.O Da vermutlich jeder weiß, was ein Zoo ist, fasse ich die Bilder in Galerien zusammen und kommentiere sie nicht alle einzeln. Masochistisch veranlagte Leser dürfen sie sich natürlich trotzdem gern alle einzeln angucken.
Picture
Nach langem Marsch vorbei an mehreren Parkplätzen bot sich uns dieses Bild vor dem Eingang. Zur Nationalfeier hierher zu kommen war kein guter Plan.
Picture
Tintenfische! =D
Picture
Nachdem wir für schlappe 180 Yuan pro Person Tickets gekauft hatten, konnten wir drinnen den Zeitplan für die Festtage bewundern.
Erstes Ziel: Die Vorführung der Meerestiere =)
Bei den Meerestieren angekommen, erwartete und dann auch schon diese Menschenmenge. Also wieder durch Drängeln und Schieben irgendwo drei Plätze sichern.
Picture
Die Schirmchen haben leider überhaupt nicht gegen die Sonne geholfen >.<
Weiter zu den Vögeln. Unterwegs trafen wir auf dieses interessante Schild:
Picture
Aha =)
Die Vögel können viele praktische Dinge: Radfahren, Gewichtheben, durch Ringe fliegen und 5-Yuan-Scheine von den Zuschauern einsammeln. Nur 5 Yuan, 1-Yuan-Scheine ignorieren sie. Sie sind sehr klug ^.^
Es gibt auch Ameisenbären =) Und zum Glück noch mehr von diesen praktischen Ventilatoren mit eingebautem Wassersprüher.
Picture
*zissssch* Ah, besser.
Picture
Bitte achten Sie auf Ihre Klasse. Sie könnte sonst expoldieren. Echt.
Picture
Ich würde auch gern so sitzen können wie der Kollege in der Mitte =D
Shenzhen besteht aus Bergen, deshalb ist es auch ziemlich anstrengend, durch den Zoo zu laufen. Immerhin gibt es auf dem Gipfel eine wegen Bauarbeiten geschlossene Pagode.
Picture
Mit angeschlossenem, ebenfalls wegen Bauarbeiten geschlossenem Restaurant.
Picture
"Werfen Sie doch mal einen genauen Blick auf unseren Wald!"
Zum Schluss noch einige interessante Schilder:
Picture
Sacreed Ldis? O.O Hat es Zähne? O.O
Picture
Medium Beasts =D
Picture
Juhu, Buffet ^.^
Picture
Auf der Toilette verkündet dieser Hase mit nur einem Ohr, dass es moralisch ist, Annehmlichkeiten für Andere... Äh, na ich weiß ja nicht.



世界之窗 - Window of the world

Window of the world ist ein ziemlich großer Park, in dem man Bauwerke aus verschiedenen Teilen der Welt bewundern kann. Ich werde die Fotos mal wieder in Gallerien zusammenfassen und nur vereinzelt kommentieren. Irgendwann muss auch ich mal schlafen.
Picture
Frühstück =)
Picture
Wir haben uns immer gewundert, warum die Internetverbindung so furchtbar ist. Jetzt wundern wir uns nicht mehr.
Mit der U-Bahn kann man bequem bis Window of the world fahren, und dann ebenso bequem für 160 Yuan ein Ticket kaufen. nachdem wir das getan hatten, trafen wir auf diese Bäume...

Picture
... und wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt.
Picture
Man kann nie wissen, ob es unter einem Baum genug Licht gibt.
Picture
Holz kann man immer gebrauchen.
So, zurück zur Realität.
Ja, es gibt auch eine Schlittschuhbahn, einen Skihügel und eine Rodelbahn, und das alles bei 30°C draußen. Der Eiffelturm wird übrigens später wirklich so aussehen, wenn Frankreich ihn an China verkaufen musste, um den Euro zu retten.

Dongguan (schon wieder)

Am nächsten Tag sollte Christoph Shangpins Mutter zurück nach Dongguan begleiten, dort essen und dann wieder nach Shenzhen kommen. Gesagt, getan. In der U-Bahn in Shenzhen fand sich diese interessante Werbung:
Picture
Man findet Deutsch hier an den seltsamsten Stellen.
Picture
Auch dieses Mal war wieder htp ue unterwegs, diesmal auf Platz 2D.
Picture
Die Verpflegung für die Zugfahrt. Ich war erstaunt und äußerst dankbar, dass es wenigstens keine Hühnerfüße waren.
Picture
Diesen Fisch gab es unter anderem in Dongguan zum Mittag.
Picture
Während Shangpins Mutter und ihr Onkel professionell das Mittagessen vorbereiteten, musste ich mit ihrem Cousin rechnen o.O Ich weiß jetzt wieder, warum ich in Mathe ab der vierten Klasse völlig überfordert war.
Shangpins Cousin hatte mich noch nicht vergessen, so dass ich mit ihm rechnen, puzzeln, kämpfen und Seifenblasen produzieren musste. Außerdem wollte er am Nachmittag irgendwo mit mir hingehen (niemand hat verstanden, wohin ^.^) und war sehr enttäuscht, als ich ihm erklären musste, dass ich später wieder zum Bahnhof fahren muss. Immerhin hat er mich verstanden. Hoffentlich guckt er sich nichts von mir ab, sonst hat er vermutlich für den Rest seines Lebens einen komischen Akzent in seinem Chinesisch o.O
Picture
D-Zug, 1. Klasse =) Wie fliegen, nur mehr Platz =)



Shenzhen und Nanchang

Shangpin musste in Nanchang noch Dokumente beglaubigen lassen, also fuhren wir am nächsten Tag zusammen zurück nach Nanchang. Ohne Bett, nur Sitz. Angeblich müssen wir sparen -.-
Picture
Vorher mussten wir allerdings im Supermarkt Essen für später im Zug kaufen. Dabei fiel mir besonders das Torten-Angebot auf.
Picture
Sponge Bob, Garfield, Angry Birds, und ich glaube sie nehmen auch Sonderwünsche entgegen.
Picture
Später im Zug verkauften sie dann mal wieder Dusch-Utensilien. Diesmal verteilten sie aber ein paar davon zum angucken. Sie sind soooo universell....
Picture
... egal ob man sich selbst, sein Auto oder sein Kind sauber machen möchte...
Picture
... oder vielleicht sein Büro oder seinen Hund, mit diesem Tuch ist einfach alles möglich!
Picture
Weil wir aber schon genug Tücher zu Hause hatten, suchten wir lieber nach dem Namen der Schnecken, die wir in Dongguan gegessen hatten.



Nanchang

Nach dem Waschen der Klamotten stellte Shangpin dann fest, dass sie ihre kompletten Finanzen mitgewaschen hatte.
Picture
Faszinierend: Die Farbe ist noch dran.
Picture
Also ab auf die Leine damit. Ich wollte sie eigentlich draußen aufhängen, aber Shangpin war dagegen ^.^
Auf der Jagd nach Beglaubigungen entdeckte ich dann diese Toilette. Nicht genug damit, dass man sie auf Knien benutzen muss, nein, direkt vor diesem Fenster ist der Fußweg. Wer hatte diese geniale Idee? o.O
Picture
Der Bayi-Platz in der Nacht. Ich bin sicher, ich hab das schon mal fotografiert, aber wo ich schon mal da war...
Picture
Juhu, Walmart =D Zu Halloween verkaufen sie gerade diese Piraten-Mützen, die ich natürlich sofort mitnehmen musste. Ich habe jetzt auch jede Woche ein neues Gerät, um schlafende Studenten zu wecken. Ich habe Pfeil und Bogen gekauft, eine Wasserpistole habe ich sowieso, mal sehen was ich noch auftreiben kann. Die anderen Studenten lachen sich jedes Mal kaputt dabei.
Zur Feier des Tages gab es abends Fisch in einem besonderen Restaurant =) Naja, besonders, die ganze Straße ist voll davon, aber es ist eine besondere Art.
Picture
Attacke!
Wer sich das alles bis hier hin durchgelesen hat, kann sich zwecks Siegerehrung in den Kommentaren eintragen und bekommt dann wie immer Silikonschokolade oder ein tausendjähriges Ei als Belohnung. Ja, dieser Post hat mehrere Tage gedauert o.O Ich muss unbedingt weniger Fotos machen ^.^
 
Nachdem ich im KTV (Karaoke) immer wieder über sie gestolpert bin und Studenten mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie ein Konzert in Nanchang geben, musste ich auch eine Karte für 五月天 / Mayday im Olympiastadion kaufen. Am Abend des 22. September (Ja, der Blog hängt schon wieder etwas hinterher -.-) war es dann soweit. Per Taxi ging es mit 2 Studenten zum Olympiastadion, wo wir uns dann noch mit anderen Studenten treffen wollten.
Picture
Es war ein besonderes Taxi: Immerhin GAB es Gurte zum anschnallen. Leider gab es aber kein Gegenstück dazu und sie waren hinter der Rückbank eingeklemmt. Naja.
Hier sieht man schon das Olympiastadion Nanchang. Es hat ein bisschen was von Ufo.
Picture
Und ist natürlich von oben bis unten mit Farbwechsel-LEDs zugepflastert.
Chaos o.O Vor dem Stadion konnte man alle möglichen blinkenden Schleifen und Stäbe kaufen. Alles in blau natürlich, wie es sich für die Band gehört.
Picture
Dazwischen gab es natürlich wie immer auch noch Essen. Und T-Shirts. Und das ist gerade mal Eingang 7.
Picture
Auch ich musste natürlich mit einem Aufkleber dekoriert werden, den einige Studentinnen schon vorausschauenderweise gekauft hatten.
Picture
Im Gegensatz zum Einsteigen in den Bus gibt es hier eine richtige Ordnung.
Picture
Ich wollte eigentlich zeigen, dass das Stadion seine Farbe wechselt, aber auf den Fotos sieht Rot und Weiß einfach nur Rosa aus -.- Es wechselt aber wirklich die Farbe. Echt. Sicher. Einfach glauben.
Wir waren natürlich viel zu früh da und das Stadion füllte sich langsamer und weniger als gedacht. Vermutlich war der Rest der Bevölkerung in irgendwelche antijapanischen Proteste verwickelt. Jedenfalls mussten wir noch eine Stunde lang die Fledermäuse im Stadion zählen bevor es endlich losging.
Picture
Und unglaublicherweise klang auch alles gut! Nichts übersteuert, kein Quietschen und Knarzen =) Das war das zweite Mal, dass ich das in China erleben durfte =)
Picture
Links und rechts der Bühne gab es große Leinwände und LED-Leisten für den Text. Man konnte also alles mitlesen =) Wenn man es konnte. Allerdings hatte irgendwer die grandiose Idee, Kurz- und Langzeichen zu mischen, was die Sache dann noch komplizierter machte o.O
Picture
Gegen Ende mischten sich dann weiße Lichter unter die Blauen. Keine Ahnung, wie sie das gemacht haben, aber es sah besser aus als auf diesem Foto.
Nach 3 Stunden und 8 (!) Zugaben verabschiedete sich die Band dann und das Publikum verließ genau so organisiert, wie es gekommen war, das Stadion. Unglaublich. Ich war ob der perfekten Organisation schon fast furchtbar enttäuscht, aber dann kam die Rettung: Sie endete an Tor 7.

Ich hatte schon vorher prophezeit, dass wir mindestens 2 Stunden nach Hause brauchen würden. Ich hatte sogar Recht, denn vor Tor 7 bot sich dem geschockten Betrachter dieses Bild:
Picture
Schade, dass die Geräuschkulisse nicht zu hören ist o.O
Zur Theorie: Es handelt sich hier um eine Straße mit 2 baulich voneinander getrennten Fahrtrichtungen à 2 Spuren, wie die folgende Abbildung verdeutlichen soll.
Picture
Eigentlich ganz einfach, oder?
Nun zur Praxis: Ich befinde mich in China, das ändert die Situation ein wenig. Niemand interessiert sich für so nebensächliche Dinge wie Fahrtrichtung oder Straßenverkehrsordnung. Wozu haben Autos eine Hupe?

Das folgende Bild soll die Situation vor dem Stadion verdeutlichen, nachdem der erste Fahrer sein Auto gewendet hat und alle anderen entweder die gleiche Idee haben oder ausweichen müssen:
Picture
Nun zur Praxis.
Picture
*seufz*
Naja, 2 Stunden später war ich dann auch zu Hause. Vielleicht lernen sie es noch. Ich glaube aber nicht.
Picture
Ticket, Aufkleber und die Liederliste, die eine übereifrige Studentin für mich geschrieben hat. Mit Pinyin, Tönen und Übersetzung. Angeblich in 20 Minuten. Ich bin nicht überzeugt.
In der nächsten Woche findet hier das Nationalfest statt (Nationalfeiertag kann man ja bei mehr als einer Woche auch nicht mehr sagen). Ich werde morgen nach Shenzhen fahren, dazu muss ich 13 Stunden im Zug SITZEN, weil es kein Bett mehr gab. Das wird lustig. Nehme ich die PSP mit oder wird sie nur geklaut? o.O
 
Immer wieder bekomme ich Texte zum Korrigieren von meinen Studenten. Das ist deshalb interessant, weil sie auf den unterschiedlichsten Materialien schreiben können. Von Heften und Büchern über Servietten/Taschentücher und fast durchsichtiges "Papier" ist so ziemlich alles dabei. Nur seinen Tisch hat noch niemand abgegeben. Besonders die Hefte, die wegen ihrer Linien besonders für Englisch geeignet sein sollen, zieren immer mehr oder weniger sinnvolle Texte, wie dieses romantische Gedicht über Blindgänger und Querschläger bei Spatzen:
Picture
SING AND FLY. JETZT. SOFORT.
Jedes Jahr im September wird auf dem Basketballplatz das Campus-Rockfestival gefeiert (während nebenan in der Sporthalle schon seit drei Wochen der Wettbewerb für Revolutionslieder stattfindet o.O). Wie immer ist natürlich alles furchtbar übersteuert, vermutlich weil irgendwer die Regler am Mischpult nach Feng-Shui-Regeln eingestellt hat >.< Die Bands sind eigentlich echt gut.
Picture
*schepper* *dröhn* >.<
Die Familie einer Studentin, für die ich mir in Berlin einige Wohnungen angesehen habe, hat mich netterweise zum Essen eingeladen. Und das gleich 2x, mittags und abends (Mangels Platz im Restaurant musste die Familie aufgeteilt werden ^.^). Sogar die deutsche Ecke haben sie dafür verschoben O.O
Picture
Attackeee =) Wenn sie wüssten...
Picture
... dass ich eigentlich gar nicht viel getan habe...
Picture
... müsste ich jetzt nicht diesen Fischkopf essen O.O
Picture
Ich wusste gar nicht dass Fische so viele Knochen haben.
Picture
Ach so, und Augen natürlich auch.
Insgesamt sehr lecker =)
Nach dem Essen fiel mir dann auf der anderen Straßenseite diese Klimaanlagen-Phalanx auf. Prädikat: Besonders hilfreich, besonders wenn man für die Kabel und Schläuche riesige Löcher in die Wand hackt.
Picture
Andererseits ist es ein gutes Einsatzgebiet für Multi-Fernbedienungen, 20 in 1.
Abends ging es dann also statt zur deutschen Ecke wieder zum Essen =) Diesmal mit dem anderen Teil der Familie in einem anderen Restaurant.
Picture
Keine Fischköpfe O.O Das ist neu.
Besagte Studentin hat eine Cousine. Sie ist 12, besteht darauf, größer zu sein als ich, ist furchtbar neugierig und furchtbar aktiv und furchtbar mutig, redet (fragt) wie ein Wasserfall (ja, Chinesisch o.O) und hat sich schon beim Mittagessen ganz furchtbar in meinen Haaren verfangen. Furchtbar.
Picture
Von links nach Rechts: Das Fenster, Xiong Xinyue und die Gardine.
Picture
*seufz* >.<
Picture
Jahaaa, endlich ^.^
Nachdem sie mein Handy geklaut und nach Spielen durchforstet hat, brauchte sie noch meine Telefon- und QQ-Nummer. Das kann ja was werden. Ich bin sicher, später wird sich noch die Botschaft einschalten müssen, weil ich irgendein Zeichen falsch geschrieben habe o.O
 
Gestern war es dann mal wieder soweit: Zeit für das traditionelle Essen. Schon eine Woche vorher hat sich eine nicht näher definierte Zahl Studenten vom neuen Campus und vom Südcampus bei mir angemeldet.

Um kurz nach 10 standen sie dann vor meiner Tür, mit einem großen Karton und einem Plan für das Essen. Auf mein Angebot hin, dass wir auch essen gehen könnten, weil es weniger Arbeit ist, war die Antwort nur "Kochen, kochen, kochen, kochen!" Na gut, auf zum Supermarkt.
Picture
Unter strenger Beachtung der hygienischen Vorschriften wurden alle Zutaten von Hand ausgesucht. Betonung auf "Hand".
Aus irgendwelchen Gründen hatte alles, was sie ausgesucht haben, Augen. Wie zum Beispiel ein komplettes Huhn...
Picture
... und dieser Fisch. 10 Minuten vorher ist er übrigens noch im Supermarkt durch sein Aquarium geschwommen. Die Welt ist grausam. Ja, seine auch.
Immerhin, wesentlich frischer geht es eigentlich nicht. Eine der Studentinnen wollte eigentlich immer ein Restaurant aufmachen, musste aber dann doch zwangsweise Deutsch studieren. Jedenfalls warf sie kurzerhand alle bis auf eine Assistentin aus der Küche. Besuch war nur kurzzeitig zum Gucken zugelassen. Ich habe noch nie jemanden SO schnell ein Huhn zerlegen sehen O.O
Picture
Es ist mir trotzdem gelungen, ein paar Fotos von den Zutaten zu schießen.
Picture
Immerhin durften alle anderen Knoblauch schälen (die Tüte im Hintergrund), das hat sie uns dann doch zugetraut.
Nach ungefähr 1½ Stunden konnte sich das Ergebnis dann durchaus sehen lassen =) Professioneller wäre es im Restaurant auch nicht gewesen. Ach ja, ich durfte zwar das Wasser nicht in den Reiskocher füllen, aber immerhin auf Start drücken. Unter Aufsicht.
Picture
Lecker =)
Wenigstens durfte ich Geschirr abwaschen. Als ich damit fertig war, hatten sie ihren großen Karton ausgepackt und den Inhalt auf dem Tisch arrangiert.
Picture
Sogar ein Ständchen habe ich bekommen ^.^
Picture
Nachdem das auch erledigt war, musste ich natürlich die Kerzen auspusten und mir etwas wünschen.
Ich sollte den Kuchen in 6 Teile schneiden, aber zu 85% wegen meiner schlechten Mathematik und zu 35% weil es so verfressen ausgesehen hätte, wurden dann aber 8 Teile daraus.

Weil aber später niemand mehr die restlichen beiden Stücken essen konnte/wollte, musste darum gespielt werden. Derjenige mit den wenigsten Punkten bekam von demjenigen mit den meisten Punkten ein Stück zugeteilt.
Picture
21...22...23...Mist >.<
Außerdem gab es noch ein Geschenk für mich =)
Picture
Hier hat sich jemand eine Menge Arbeit gemacht O.O
Picture
Die Übersetzung kommt später. Es ist klassisches Chinesisch, vor dem ich zur Zeit noch kapituliere.
Immerhin habe ich jetzt einen Grund, einen Hammer und Nägel zu kaufen. Die Wände in dieser Wohnung sind ja sowieso schon im Eimer ^.^
 
Hier wie versprochen die angesammelten Fotos und die Fotos vom Tag des Lehrers.

Zunächst mal wäre da diese Suppe. Kenner und Genießer werden unschwer ihre geliebten Pidan darin erkennen, die tausendjährigen Eier.
Picture
Die Suppe kommt übrigens aus einem riesigen Kohle-geheizten Ofen-Krug-Vasen-Dings.
Kino =) Es war doch mal einen Versuch wert. Hier ein paar Bilder aus dem IMAX am Bayi-Platz. Nicht genug damit, dass sie selbstverständlich alle Plakate kopieren - sie kopieren sie auch noch in verschiedenen Sprachen. Wird schon alles irgendwie Englisch sein. Jep, ganz bestimmt.
Picture
Irgendwelche Ideen, woher sie "The Expendables 2" geklaut haben?
Picture
Dass es keine lateinischen Buchstaben gibt interessiert dann ja auch keinen mehr. Sieht ja so ähnlich aus. 3D, wird schon passen.
Naja, unser Film hieß tragischerweise "Prometheus". Ich verkneife mir meine Meinung an dieser Stelle und sage nur soviel: Falls ihn jemand noch nicht gesehen hat, gebe er das Geld bitte sinnvoller aus.
Picture
Immerhin sahen die 3D-Brillen schon ziemlich cool aus ^.^
Der modisch neuseste Schrei aus der Zhongshan-Straße.
Picture
Man beachte die extra für diese lässige Kombination angefertigten Schuhe.
Picture
Diese "Fragrant Fragile Almond Biscuits" gibt es im Tianhong-Supermarkt. Dass sie nach irgendwas riechen konnte ich noch nicht feststellen. Aber ja, es gibt vereinzelt Mandeln und ja, sie sind seeehr zerbrechlich.
Picture
Wenn ich mal die chinesische Mauer besuche, nehme ich eine Rolle davon mit. Und wenn man schon so eine Mauer zum Vergleich hat, sollte man sie ruhig benutzen.
Eigentlich wollte ich den Studenten, der mir meinen Schlüssen übergeben hat, als ich nach Nanchang zurück kam, zum Essen einladen. Allerdings stellte sich heraus, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte und die gesamte Englisch-Abteilung in einem Restaurant um seine Torte versammelt hatte.
Picture
Der Tisch war nicht immer so leer, vorher gab es ein riesiges Essen ^.^
Picture
“祝你生日快乐。。。“ (Happy Birthday to you ^.^)



Tag des Lehrers

Auch wenn die Studenten eigentlich viel wichtiger sind, gibt es einen Tag des Lehrers. In meinem Fall kann man ihn an diesem Tag völlig verwirren, in dem man ihm einen solchen Blumenstrauß auf den Tisch stellt.
Picture
Mein drittes Jahr hat dafür eine Menge Aufwand getrieben.
Picture
Auf der rechten Seite steht: "Fröhlichen Tag des Lehrers! -- Deutsch Klasse 101". Vielleicht mögen sie mich ja doch noch, auch wenn sie jetzt bei mir Vorträge halten müssen ^.^



Neuer Gecko =)

Diesen neuen Gecko habe ich auf meinem Balkon entdeckt. Vielleicht kann ich ihn überzeugen, im Winter drinnen zu wohnen. Er darf dann alle Mücken fressen, die er findet.
Picture
Die Füüüße =D
Picture
Leider ist er immer verschwunden, sobald man ihn ein mal kurz aus den Augen lässt -.-
 
Warum ist diese Reise überhaupt erwähnenswert? Eigentlich nur, weil ich noch kein Zugticket von Shanghai nach Nanchang hatte und weil ich mal etwas neues ausprobiert habe: Abflug ab Schönefeld am Abend. Der Plan:

  • 23:10 von Schönefeld nach Moskau
  • 3:40 Ankunft in Moskau Sheremetyevo
  • 10:05 Abflug von Moskau
  • 23:15 Ankunft in Shanghai Pudong
  • 7:45 Abfahrt vom Bahnhof Shanghai Hongqiao
  • 14:(vergessen o.O) Ankunft in Nanchang

Ahnt schon jemand Furchtbares? Außerdem hatte ich noch kein Zugticket für die Fahrt nach Nanchang. Eine Studentin hatte es zwar online gebucht, aber konnte leider nicht herausfinden wann eigentlich der Fahrkartenschalter im Bahnhof öffnet. Vielleicht ja 8 Uhr. Vielleicht. Was soll da schon schief gehen?

Los geht es wie immer mit einem Foto des Chaos, welches irgendwie in den Koffer passen musste.

Insgesamt war es diesmal erschreckend wenig Chaos. Aber es war wirklich alles dabei, was ich aus China mitgebracht hatte. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, aber der Koffer muss damals zu 90% aus Geschenken bestanden haben. Andererseits kann ich mich aber auch nicht erinnern, was vor 10 Minuten passiert ist, also kann das durchaus stimmen.
Picture
Also musste der Rest mal wieder mit Schokolade aufgefüllt werden.
Diese Schokolade war bei REWE in Potsdam gerade im Angebot ^.^ Natürlich habe ich ALLE Tafeln eingepackt, auch die, die eigentlich mein Vater für sich gekauft hat (Sorry, kann ich das mit verfaulten Eiern wieder gutmachen?).

Danach hatte ich zwar 24 von 23 erlaubten Kilos in meinem Koffer, aber leider immer noch zu wenig Volumen, weshalb ich den Rest mit Packpapier (!) der letzten 20 Amazon-Bestellungen auffüllen musste.


Zu 21 Uhr ging es dann zum Flughafen. Wir haben den Koffer abgegeben und waren damit nach 15 Minuten fertig, so dass wir noch einmal nach Hause fahren konnten. Am Flughafen Schönefeld gibt es ja nirgends Bänke zum Hinsetzen und Warten. Sehr rücksichtsvoll und gastfreundlich.


Um 22:30 fuhren wir dann wieder zum Flughafen. An der Sicherheitskontrolle haben sie mir natürlich auch noch meinen Becher mit Schoko-Creme abgenommen (Flüssigkeiten-Verbot o.O), danach durfte ich dann ins Flugzeug steigen.
Picture
Hach ja. *seufz* -.-
Das einzig interessante an diesem Flug war eigentlich, dass sie mich mit dem Essen vergessen hatten. Auf Anfrage bekam ich aber dann mein Essen und alle gesammelten Schokoriegel die irgendwo übrig waren.
Picture
Von denen ich die Hälfte leider sofort essen musste.
Um 3:30 Moskauer Zeit stieg ich dann in einen Shuttlebus, der mich zu Terminal D bringen sollte. Dazu hat er nicht weniger als 15 Minuten gebraucht. Sheremetyevo ist einfach nur riesig.
Dann das Übliche, Sicherheitskontrollen, Passkontrollen und mal wieder...
Picture
... der lange Marsch ...
Picture
... durch Terminal D ...
Picture
... Terminal E ...
... bis zum Terminal F, wo um 10:05 mein Flug nach Shanghai starten sollte. Inzwischen war ich allerdings furchtbar müde, aber neben einer Baustelle im Terminal E entdeckte ich dann...
Picture
... diesen ungemütlichen und komisch riechenden Teppich!
Zu dieser Tageszeit war mir aber beides egal, deshalb setzte/legte ich mich zu der chinesischen Reisegruppe, die bereits hier kampierte, einfach dazu. Nicht, ohne mir vorher den Wecker zu stellen, damit ich rechtzeitig im Terminal F bin.
Picture
Man kann es auf dem Bild nicht richtig erkennen, aber die Wolken hingen wirklich SEHR tief über dem Flughafen.
Vor dem Klingeln meines Weckers bin ich wieder aufgewacht, weil neben mir irgendwer furchtbar laut geschnarcht hat. Also habe ich Rucksack und Laptop gesattelt und die Reise zum Terminal F fortgesetzt.
Picture
Zum Terminal F und zum Flugzeug-Karussell.
Picture
Uuuuuuund...
Picture
... angekommen =)
Natürlich ist der Marsch an diesem Punkt noch nicht zuende, denn mein Flug geht IMMER vom letzten oder vorletzten Gate. Nicht, dass es einen Unterschied machen würde, denn sie teilen sich einen Wartebereich.

A propos Warten:
Picture
Juhu. So viel zu meinem Plan mit dem Bus in Shanghai.
Ja, 2 Stunden Verspätung. 2 Stunden irgendwo sitzen und nach Möglichkeit wach bleiben. Naja, wozu habe ich eine PSP ^.^ Nach 2 Stunden Zelda und Super Mario saß ich dann aber endlich im Flugzeug.
Ich hatte gehofft, dass es eins der ganz modernen Flugzeuge ist, mit USB-Anschluss und Computer an jedem Sitz, also hatte ich vorher mein Handy mit Videos vollgestopft und vorsorglich das Ladekabel ganz oben in den Rucksack gelegt.
Picture
Aber nööö.
Um den Flug dann noch ganz perfekt zu machen, saß neben mir ein junger Mensch aus Russland, der mindestens das dreifache von mir wog und eine Gurtverlängerung bestellen musste. Die Stewardess hat ihm mehrfach nahegelegt, doch bitte das nächste Mal die Business Class zu buchen. Ja, besser wäre das gewesen.
Picture
Also lief es doch mal wieder auf Zelda und Super Mario hinaus.
Schlafen wäre natürlich auch eine Lösung gewesen, aber es funktioniert im Flugzeug aus irgendwelchen Gründen einfach nicht richtig. Naja, dafür gab es Fisch und Omelett...
... und einen Glückskeks! =)
Picture
Jep.
Es folgen wieder die inzwischen traditionellen Fotos von der Mongolei:
Picture
Die man wegen zu vielen Wolken natürlich nicht erkennen kann.
Picture
Aber sie ist da unten. Irgendwo. Wirklich. Einfach glauben.
Zwei Stunden später als geplant stand ich also in Shanghai Pudong International. Mein Gepäck war schnell gefunden, nur die Passkontrolle ging noch schneller.

Ursprünglich hatte ich geplant, die ungefähr 70 Kilometer von Pudong bis zum Bahnhof Hongqiao mit dem Airport-Shuttlebus zu fahren, aber natürlich fuhr der um diese Zeit nicht mehr. Also parkte ich mein Gepäck auf einer BANK (ob es wohl im BER welche gibt?) und stopfte den Inhalt meines Rucksacks in den Koffer, nachdem ich das Packpapier von Amazon entsorgt hatte.


Dann legte ich meine chinesische SIM-Karte in mein Handy und stellte fest, dass sie nicht mehr funktionierte. Ich hatte eine SMS von meiner Assistentin ("Wann bist du wieder in Nanchang?" Super Idee, das an meine chinesische Nummer zu senden wenn ich in Deutschland bin o.O) und konnte ihr aber nicht antworten. Es bedeutete außerdem, dass ich kein Internet haben würde und auch keine verzweifelten Anrufe tätigen können würde, wenn es im Bahnhof Probleme mit meinem Ticket gibt.


Nun ja, ein Schritt nach dem anderen, erst mal musste ich bis zum Bahnhof kommen. Also auf zu den Taxis. Der Fahrer hat etwas komisch geguckt, als ich mich angeschnallt habe. Ach ja, da war ja was. Ich werde es mir für Nanchang merken. Vielleicht.

Picture
Huiiiiiiiii =)
300 Yuan und 45 Minuten später stand ich dann auch schon am Bahnhof Hongqiao. Der Fahrer hat mehrmals betont, dass er den Weg gut kennt und wir sehr schnell sein werden. Er warnte mich noch vor einem am Bahnhof geparkten schwarzen Auto, dann war er auch schon wieder weg. Immer diese aktiven Menschen mitten in der Nacht.

Vor dem Bahnhof setzte ich mich dann auf meinen Koffer, denn...
Picture
*seufz*
Picture
Also musste ich romantischerweise den Mond angucken...
Picture
... während der Wachmann auf zwei Stühlen und einem Hocker im Vorraum schlief.
Um kurz nach 5 stand er dann auf, ging zum Straßenrand, öffnete eine Flasche Wasser, schüttete sie sich über den Kopf, setzte seine Mütze auf und öffnete dann den Bahnhof. Ja, ich bin wirklich wieder zurück ^.^

Nun zum nächsten Problem: ich hatte zwei Stunden Zeit, mir irgendwie mein im Internet gebuchtes und auf meine Passnummer reserviertes Ticket zu organisieren. Leider waren noch alle Schalter geschlossen und es gab nirgends einen Hinweis, wann sie öffnen würden.
Picture
Bitte beachten Sie vor Ihrer Reise diese wichtigen Informationen o.O
Nächster Versuch: Die Automaten. Leider befanden sie sich noch alle im Maintenance-Modus.
Picture
Bitte warten Sie, während die Updates installiert werden... -.-
Immerhin stand daneben noch ein Volleyball-Schiedsrichter-Sitz der Polizei =)
So viel also zum Ticket. Glücklicherweise kam noch ein Angestellter der Bahn vorbei und meinte, dass die Automaten am West-Ende (wo ist Westen?! o.O) des Bahnhofs wohl schon betriebsbereit seien. Na gut, dann also dort hin.
Picture
Vorbei an der "Übersicht" über das gesamte Streckennetz...
Picture
... und diesem Raum, speziell für Trinkwasser.
Die Automaten am West-Ende des Bahnhofs waren zwar wirklich schon betriebsbereit, aber verlangten von mir, meinen nicht vorhandenen Personalausweis auf das Magnet-Lesegerät zu legen. So toll ist mein Pass nun leider auch nicht. Eine Dame, die meinen aussichtslosen Kampf beobachtet hatte, sagte mir, dass die südlichen Fahrkartenschalter schon geöffnet haben. Meine Rettung! Kurz überlegen, wo eigentlich Süden ist, und auf zum Schalter.
Ich stellte mich in eine der Schlangen. Nach kurzer Zeit war ich dann dran und erklärte unter Wedeln mit meinem Ausweis, dass ich bereits im Internet ein Ticket gekauft hatte. "Schalter 89. Der Nächste!" lautete die prompte Antwort. Na gut, dann eben nebenan. Immerhin hat es dort auch wirklich funktioniert =)
Picture
Ticket zur vorletzten Etappe =)
Jetzt hieß es mal wieder warten. Es gibt in Hongqiao keine separaten Warteräume, sondern man wartet westlicherweise in der Haupthalle.
Picture
Die westlicherweise auch relativ leise ist.
Allerdings war es auch ziemlich warm (eigentlich nicht, aber dazu später mehr o.O), so dass ich jetzt mein verbleibendes Kleingeld in eine Flasche Wasser investieren musste. Der Getränkeautomat ist allerdings sehr wählerisch bei Geldscheinen:
Picture
Es frisst nur 5- und 10-Yuan-Scheine, die auch noch zu mindestens 70% neu sein müssen. Hilfreicherweise hat noch jemand den maximalen Knitter-Koeffizienten q=135 darunter gekritzelt, was die Auswahl geeigneter Scheine ungemein erleichtert.
Glücklicherweise konnte ich einen geeigneten Schein auftreiben und zusammen mit meiner Flasche Wasser auf den Zug warten. Wie man auf der folgenden Anzeigetafel links unten nicht erkennen kann, fährt er um 7:45 ab und man muss Ausgang 13 benutzen.
Natürlich war die Rolltreppe kaputt, so dass ich meinen Koffer manuell nach unten befördern durfte. Die D-Züge (sie heißen wirklich so, die Nummer beginnt mit D ^.^)entschädigen dann aber allemal dafür =)

Es folgen ein paar Bilder vom Flug durch die Landschaft:
Picture
Ein D-Zug von außen =)
Picture
Sie bauen einen Bahnhof O.O Wetten der ist größer als der BER? UND schneller fertig?
Picture
Während es draußen laut Anzeige immer heißer wird, wird langsam die Landschaft bergiger...
Picture
... und außerdem nebliger.
In Nanchang angekommen, versuchte ich dann aus dem Zug auszusteigen und lief gegen eine Wand aus Hitze und Luftfeuchtigkeit o.O Die Stadt macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Innerhalb von Sekunden war ich völlig durchnässt. Zu allem Überfluss kamen auch noch zwei Züge gleichzeitig auf einem Bahnsteig an, so dass mich in eine riesige Menschenmenge langsam in Richtung Ausgang schob. Größtenteils bestand sie aus Studenten und ihren Eltern. Der einzige Trost war, dass die meisten nicht weniger nass waren als ich selbst. Am Taxistand hatte sich eine lange Schlange gebildet. Ich hätte zwar auch nach oben auf die Straße gehen können, das wäre vermutlich schneller gegangen, aber das hätte bedeutet, dass ich mich in die Mittagssonne stellen muss. Dann doch lieber warten und mit der Menge mitschwitzen.
Picture
Angekommen! Dieses Thermometer befindet sich IN meiner Wohnung.
Im nächsten Post gibt es Fotos, die sich hier so gesammelt haben und Fotos zum Tag des Lehrers. Vielleicht lasse ich mich sogar noch zu einem Video hinreißen, jetzt wo ich dank Christian wieder Youtube benutzen kann =)