Die folgenden Posts habe ich alle hintereinander aufgearbeitet und eingestellt, sie sind deshalb in umgekehrter Reihenfolge zu lesen (beginnend also mit dem ersten Post "Flug")!

Die ersten beiden Einträge habe ich gestern über eine ungesicherte WLAN-Verbindung gepostet, die wohl irgendjemandem hier im Haus gehört. Leider wurde sie um 23:00 ausgeschaltet, und mein eigenes Internet funktionierte noch nicht. Ab heute geht es aber, und ich kann endlich alles fertig schreiben.

Ja, die ersten drei Tage in China verdienen einen extra Blog. Warnung: Es könnte sich dem geneigten Leser der Eindruck aufdrängen, ich wäre hier nur am Futtern. Dem muss ich an dieser Stelle natürlich ganz entschieden widersprechen. Ich beiße an jetzt jedenfalls herzhaft in meine getrocknete-Fisch-Wurst und fange einfach von vorn an.
 
Das Ticket nach Nanchang hatte John bereits vor meiner Ankunft besorgt. Allerdings gab es ein geringfügiges Problem: Er konnte nur bis Ganzhou ein Bett buchen, danach würde ich noch einmal einen Anteil zahlen müssen, um das Ticket bis Nanchang zu verlängern. Alles kein Problem hatte ich ihm versichert, froh darüber, endlich einmal etwas selbst zahlen zu dürfen.
Simple hatte mir bereits einen Zettel geschrieben den ich im Falle irgendwelcher Missverständnisse dem Schaffner geben sollte und der meine Situation erklärte. Notfalls sollte der Schaffner John anrufen (und das mitten in der Nacht o.O).
Der Bahnhof Shenzhen versank allerdings in völligem Chaos, weil die Sommerferien gerade zuende gingen und viele Studenten und Schüler an ihre jeweiligen Unis und Schulen zurückkehren. John und Simple organisierten sich jeweils ein Platform-Ticket, welches man braucht wenn man jemanden bis zum Zug begleiten möchte. Als meine Zugnummer dann aufgerufen wurde gingen wir auf den Bahnsteig und verstauten das Gepäck im Zug, danach suchten John und Simple jeweils die Schaffner, um ihnen mein Problem schon vorher zu erklären.

Es stelle sich aber heraus, dass mein Bett ab Ganzhou bereits gebucht war, weshalb ich dort also nicht bleiben konnte. Um ungefähr 2 Uhr morgens würde ich dann meine Sachen schnappen, 11 Wagen weiter ziehen (o.O) und dort einen Sitzplatz als Abschluss buchen müssen. Nun gut, auch das wäre irgendwie zu schaffen, dann würde ich eben drei Mal laufen müssen. Also stellte ich mir das Handy auf 1:50. John schaffte es auch noch, einen Mann der ebenfalls bis Nanchang fuhr, zu überzeugen, mir mit den Koffern zu helfen. Das war mir natürlich sehr peinlich, denn auch Herr An stellte sich nun seinen Wecker auf 2:00, obwohl er eigentlich bis 6:00 hätte schlafen können.

Nach der Verabschiedung sagte mir eine Studentin im Bett über mir, dass auch sie nach Nanchang fährt und ab Ganzhou ihr Bett räumen müsste, ich sollte mir da gar keine Gedanken machen. Sie wird wieder Studentin an der Universität Nanchang, arbeitet in Shenzhen und hat einen türkischen Freund ^.^ Sehr schön, also immer ihr hinterher in ein paar Stunden. Mhm, und zwar wirklich o.O
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Blog schreiben im Zug. Auf der mittleren Liege konnte ich gerade so geduckt sitzen.
Vor meinem Wecker weckte sie mich dann und meinte, wir wären jetzt in Ganzhou. Der Schaffner stand auch schon mit seiner Taschenlampe neben meinem Bett und tauschte mein Ticket wieder um (man bekommt in China ein Papierticket, welches dann im Zug gegen eine Plastikkarte getauscht wird. Bevor man aussteigt, wird diese dann wieder zurückgetauscht. Das Papierticket braucht man später normalerweise noch um den Bahnhof zu verlassen). Also habe ich schnell meinen Kram gegriffen und sie hat meinen Rucksack genommen. Hinter mir stand auch schon Herr An bereit, der mir meinen zweiten Koffer abnahm. So ging es also durch die Waggons. Bei Wagen 9 war allerdings Schluss. Ab hier begannen die Sitzwagen, und anscheinend konnte man am Ende der Ferien ohne Platzkarte buchen. Die Leute saßen und lagen mittem im Weg und schliefen. Einen Wagen haben wir noch geschafft, mit Tragen der schweren Koffer, danach war es absolut unmöglich über sie zu steigen oder sich an ihnen vorbeizudrängeln. Der Schaffner des Wagens (es gibt mindestens Einen für jeden Wagen) teilte uns dann mit, dass er uns kein Ticket mehr verkaufen kann, wir müssten in Ganzhou aussteigen. Super. Von dort aus sind es auch nur noch 4 Stunden Zug bis Nanchang. Ich bedankte mich bei einem schweißüberströmten Herrn An für seine Hilfe, und damit stand ich - immerhin mit Begleitung - um 2h nachts am Bahnhof in Ganzhou, einer kleinen Stadt in der Provinz Jiangxi (Nanchang ist die Hauptstadt).
Wir verließen erst einmal den Bahnhof; der nächste Zug nach Nanchang fuhr um 7 Uhr, und niemand konnte garantieren dass in diesem mehr Platz gewesen wäre. Also Treppen runter, Treppen hoch und auf den Bahnhofsplatz.

Dort saßen noch einige Studenten des Jiangxi Vocational College Of Technology in einem Zelt. Keine Ahnung warum, aber jedenfalls hatten sie Wassermelonen, die sie uns sofort anboten; vermutlich sahen wir beide auch nicht besser aus als Herr An. Also setzten wir uns dazu. Jetzt stellte sich meine Begleitung als "Mirror" (sie lieben solche Namen ^.^) vor und meinte, man könnte doch eigentlich auch Bus fahren, wenn das mit dem Zug alles so unsicher ist. Kurzerhand hatte sie entschieden: Wir kaufen Wasser, nehmen ein Taxi, dann ein Hotel am Busbahnhof und morgens gehen wir da gucken was wir kriegen können. Toller Plan, und ECHT mutig O.O
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Endstation -.-
Gesagt, getan: Ein Laden mit Wasser war schnell gefunden, und ein Taxi auch. Meine Koffer passten nicht in den Kofferraum, aber egal, blieb die Klappe eben offen. Das Taxi war auch ohne uns schon mit 3 Leuten besetzt - ohne Fahrer o.O Die Fahrt verlief nicht anders als so viele Andere in Xuchang: Wenn 7 Leute reinpassen dann fahren auch 7, Ampeln werden komplett ignoriert, wer Platz braucht hupt einfach, und nicht dass das die Polizei an irgendeiner Kreuzung im Geringsten komisch gefunden hätte.
Vor einem... ääähm... "Hotel" lud der Fahrer uns aus, die restlichen 4 Leute wollten noch weiter. Ich bezahlte die 20 Yuan bis dorthin, und dann stiefelte Mirror los und organisierte ein Zimmer, welches zum Glück wesentlich besser aussah als der Flur und die Rezeption: Kein Schimmel und keine kaputten Decken ^.^
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Wo zum §%&(§ bin ich?! o.O
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Mirror und mein Gepäck vor dem Hotel.
Die restliche Nacht haben wir im Fernsehen chinesische Gameshows und eine Tang-Parodie gesehen, und Mirror konnte ihren mp3-Player an meinem Laptop aufladen. Gegen 6 ging sie dann los zum Busbahnhof und konnte sogar noch zwei Tickets nach Nanchang um 8:00 kaufen. Bis 7:00 hatten wir das Zimmer bezahlt, also gingen wir zum Busbahnhof und warteten dort.
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Der Busbahnhof, von unserem Zimmer aus.
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Nicht schön, nicht sauber...
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...aber besser als Zelt.
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Der Busbahnhof von innen.
In einen Bus einsteigen läuft genau so geordnet chaotisch ab wie das Einsteigen in einen Zug, nur dass es eben keine Platzkarten gibt. Im Bus selbst bekommt man eine Nummer für jedes "aufgegebene" Gepäckstück, und dann sucht sich jeder seinen Platz selbst. Wir fuhren in einem Doppelstock-Reisebus, oben ausgerüstet mit 3 Monitoren für Filme, Werbung und Karaoke - ja, da singen auch wirklich Leute mit ;-) Und 2 Stewardessen, die Wasserflaschen verteilen und gucken ob auf der Autobahn jeder angeschnallt ist. Und sie sagen übrigens nichts wenn nicht, sie gucken nur ^.^ Alle 15 Minuten gibt es übrigens "Werbung" für den Sicherheitsgurt ^.^ Um 14h, schlappe 8 Stunden später als geplant, kamen wir dann in Nanchang an - aber immerhin, wir kamen an :-)
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Karaoke und komische Filme, dazu eine auf "Arktis" eingestellte Klimaanlage o.O
So im Rückblick habe ich keine Ahnung was ich ohne Mirror in dieser Situation gemacht hätte. Vermutlich auf den nächsten Zug gewartet, aber so war es natürlich viel besser. Außerdem habe ich jetzt auch mal eine echte chinesische Busfahrt erlebt.
Das klingt jetzt alles relativ einfach, aber man muss sich das mit rudimentärem Chinesisch und meinem ganzen Gepäck vorstellen, dann sieht die Situation doch schon anders aus. Nichts gegen die Erfahrung, im Gegenteil. Aber ein Koffer weniger hätte es dabei auch getan o.O Vielleicht auch ein Laptop weniger? Neeeee ^.^
 
Am Montag habe ich morgens versucht, aus meinen vier Gepäckstücken drei zu machen - und furchtbar versagt. Keine Chance. Vermutlich hat das die Odyssee nach Nanchang letztendlich etwas leichter gemacht, aber dazu später mehr.
An diesem Morgen lernte ich nun auch Simples Mutter kennen. Sie und Johns Vater hatten festgelegt, dass sie für mich meine Euros tauschen gehen während ich eine riesige Pitahaya esse und dann meine Sachen umpacke. Beides war relativ anstrengend, ersteres besonders im Hinblick auf das Mittag.
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Lecker :-)
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Attacke :-)
ach dem Packen haben wir die Koffer wieder nach unten geschleppt und bei Owen ins Auto gestellt. Danach ging es zum Mittag in einem der Shopping-Center; Johns Vater und Simples Mutter hatten ein Restaurant ausgesucht. Es war eine Art Fast-Food-Restaurant, nur eben gesund. In einer seeeeeehr langen Vitrine sucht man sich aus "Modellen" in Frischhaltefolie aus was man gern möchte, lässt die Tischnummer da und setzt sich. Und im Minutentakt kommt dann das bestellte Essen quasi geflogen. Sehr praktisch :-) Neben komischen Knochen zum Abnagen mit dazugehörigen Handschuhen, scharfem Gemüse und süßer Reis-Kartoffel-Suppe hatte es mir vor allem eine graue klebrige Masse mit Sojasauce und ominösem Inhalt in der klebrigen Masse angetan. Auf meine Frage hin wussten weder John noch Owen was das eigentlich ist, bis Johns Vater es ihnen erklärte: Gekochte Schweinehaut. Das Rezept lieferte Simples Mutter gleich hinterher: Schweinehaut nehmen, bürsten, salzen, schneiden, mehrere Tage immer wieder aufkochen...
Aha *seufz* -.- (Mehl auf den Tisch, Katze dazu... ^.^) Irgendwie war es vorher besser ^.^

Nach dem Essen kam Simple dann dazu, sie hatte sich extra den Nachmittag frei genommen. Nach ihrem Mittagessen - einem Hamburger und einem Sandwich - kamen wir dann mal wieder an einem kleinen Kuchendings vorbei. Naja was muss das muss wohl ^.^ Im Einkaufszentrum gingen wir dann gleich nach neuen Handy-Kandidaten für mich gucken. Die meisten kosten wirklich gerade mal ein Drittel des deutschen Preises. Jetzt ging es kurz zu Owen nach Hause, er wollte mir seinen Hund vorführen.
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Das Wohngebiet.
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Eigentlich hab ich's ja nicht so mit Hunden, aber das hier ist ganz süß ^.^
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Owen hat viel Zeit damit zugebracht, ihm alles mögliche beizubringen ;-)
Danach gab es Kaffee bei Burger King. Mit Pommes und Zwiebelringen =D In einem Laden für alle möglichen Sportklamotten rüstete uns Simple dann alle mit den gleichen T-Shirts aus. Ich war eigentlich relativ froh dass ich in Shenzhen nicht so auffalle wie in Xuchang, aber danach war es natürlich aus mit der Tarnung.

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Einkaufszentrum von außen.
Im Partnerlook ging es nun wieder ans Meer - zur Grenze zwischen Hongkong und der VR.
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Das andere Ufer gehört zu Hongkong, die Brücke auch.
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Endlich wieder Wind :-)
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Total unauffällig, dieser Partnerlook.
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Nix darf man hier ^.^
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Rechts hinter Simple ist die Fackel der Internationalen Universiade Shenzhen 2011 zu sehen.
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Die Sporthalle und die Fackel der Universiade.
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Diese Blumenfiguren zeigen Disziplinen der Universiade und stehen überall in Shenzhen.
Später gab es dann ein kleines Abschiedsessen (ja, sie können das auch in klein) in einem Restaurant für Spezialitäten aus West-Guangdong, Fischbällchen, Gemüse und frittierte Bananen, dazu ein seeehr seltsames Getränk aus Reiswasser, Sojamilch und einem Ei.
Danach ging es zum Bahnhof Shenzhen. Aber vielleicht hätte ich doch fliegen sollen.

 
Am nächsten Morgen (Sonntag) hieß es bereits 7:00 aufstehen; auch für diesen Tag war viel geplant. Unser Frühstück bestand aus wässrigem Reis mit sehr salzigem und scharfem Gemüse und Teigscheiben mit Kräutern.
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Ach ja, und Pfirsiche :-) Links Johns Vater, den ich leider kaum verstehen konnte.
Danach wurde ich mit Simples Hut und Sonnenbrille getarnt und musste mich in einen Laden vor dem Haus setzen, während John auf die Ankunft von Owen (meinem zweiten Chef aus Xuchang) und seiner Frau wartete. John hatte ihm irgendeine abenteuerliche Geschichte von meinem neuen Job in Afrika statt in China erzählt und sich schon den ganzen Morgen auf dessen Gesicht gefreut wenn ich mich dann enttarne. Der Plan hat auch wunderbar funktioniert, auch wenn ich mir mit dem Hut leicht bescheuert vorkam.
Nach unserer Wiedervereinigung ging es dann erst einmal zu einer öffentlichen Toilette =D Keine Ahnung wessen Plan das war, aber ich schreibe das mal zur allgemeinen Belustigung hier rein.

Nun ging es ins alte Shenzhen: Zur Tempelstadt Dapeng. Die alten Häuser, von denen die meisten auch immer noch bewohnt sind, waren schon ziemlich beeinduckend. Die Hitze war allerdings noch beeindruckender.
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Simple, Owens Frau, Owen und Christoph in Dapeng.
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Die üblichen Verdächtigen.
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Traditionelles Im-Schatten-Sitzen ;-)
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Das Zeichen über mir heißt "Tee". Könnte mein neues Motto werden ;-)
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Traditionelles Im-Schatten-Stehen.
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Traditionelles... ach ist ja auch egal ^.^
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Simple, Christoph und ein uuuralter Baum.
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Also wurde entschieden, dass wir im Schatten vor einem traditionellen Restaurant sitzen, heißen Tee trinken und auf die vom Wetterbericht zum Mittag angekündigten Wolken warten. Ach ja, dazu gab es einen seeeeeeehr klebrigen, mit süßen Erdnüssen und scharfen Chilis gefüllten Teig auf einem halben Maisblatt und in Reisplatten eingewickeltes Hackfleisch und Lauchzwiebeln mit Sojasauce und Reisessig.
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Immerhin Schatten...
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...aber kein bisschen Wind x.X
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Also ging es für ein paar Minuten eine Etage höher, auf die Stadtmauer.
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Klebriges Erdnuss-Teigdings auf Maisblättern. Lecker :-)
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In Reisplatten eingerollte Lauchzwiebeln und Hackfleisch.
Pünktlich zum Mittag verdeckten dann ein paar Wölkchen die Sonne und wir konnten wenigstens zum Auto zurücklaufen, standen aber eine Weile bei offenen Türen davor, um nicht drinnen wieder gegrillt zu werden.
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Christoph mit alter Schubkarre.
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Attackeeee...! =D
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Auf dem Weg zum Auto haben wir in einem der Häuser noch uralten Kräutertee probiert. Dabei ist mir die Genauigkeit auf dieser Wasserflasche aufgefallen. So sehr, dass ich glatt vergessen habe, den Tee zu fotografieren.
Jetzt ging es in Richtung Meer. Bei Ankunft war der Himmel schon wieder wolkenlos und man hätte die Luft mit einem Messer schneiden können. Dazu kamen noch viele kleine Läden, die getrockneten Fisch (oder überhaupt alles, was sie im Meer finden konnten und was sich irgendwie trocknen ließ) verkauften, was natürlich entsprechend roch. Eine Straße weiter gab es dann lebende Fische, Krebse, Garnelen, Seeigel, Seesterne, Seegurken und Muscheln aus kleinen Basins zu kaufen. Ja, eine ganze Straße lang. Die Fische werden übrigens mit dem Motorrad transportiert: An jede Seite wird statt Packtaschen ein Plastikfass geschraubt, so scheint das ganz prima zu funktionieren.
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Alles was irgendwie im Meer wohnt gibt es hier.
Jedenfalls sagt man an was man gern hätte, bekommt es dann in Tüten eingepackt und bringt diese dann ins Restaurant wiederum eine Straße weiter, die das Ganze dann nach Wunsch zubereiten, und das sehr schnell und fast ohne Wartezeit. Das war also unser Mittagessen. Natürlich landete der Fischkopf mal wieder bei mir, aber diesmal war ich vorbereitet ;-) Nur nicht auf die Augen. Aber Owen hat es mir genau erklärt bevor er sich selbst das Andere genommen hat. Seine Erklärung hat es allerdings nicht wesentlich besser gemacht.

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Mit einem Haufen Garnelen ging es los. Und ja, man kann sich auch seinen eigenen Joghurt mitbringen.
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Später kamen Muscheln, Nudeln, Krebse und Gemüse dazu.
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Noch mehr...
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...und noch eine Suppe...
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...und der heilige Fisch.
Ein integraler Bestandteil der chinesischen Esskultur ist wohl das Aussehen des Tisches nach dem Essen. Ich habe es so vermisst =D
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Owen zum beispiel kippte in Ermangelung eines Tellers...
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...seine Abfälle kurzerhand aufs Tischtuch. Aber nicht...
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...dass der Rest des Tisches besser ausgesehen hätte. Mein Platz war vorn im Bild; ich muss noch viel lernen =D
Wegen der Hitze ging es nach dem Essen erst einmal ins Schwimmbad. Hotels bieten oft die Nutzung des Schwimmbades für jeden an, und so waren wir eine ganze Weile die einzigen fünf Gäste in einer ziemlich großen Halle. Dieses war übrigens das erste und einzige Mal dass ich in Shenzhen nicht geschwitzt habe.

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ach dieser Abkühlung - und fast vollständigen Trocknung dank Hotel-Klimaanlage (meine Haare waren eigentlich seit meiner Ankunft in Hongkong ständig irgendwie nass o.O) - fuhren wir danach ins Zentrum von Shenzhen und schlenderten durch ein Einkaufszentrum. Es war vollgestopft mit sehr teuren Marken o.O Man merkt der Stadt durchaus an dass viele Leute relativ viel Geld haben. Auch die Anzahl der Porsche und seeehr großen Mercedes auf den Straßen spricht deutlich dafür. Hier gab es einen Mangosaft mit Tapiokaperlen, und Simple hatte mal wieder einen Shop für Kuchen entdeckt und entschieden, dass ich auch Hunger haben muss wenn sie schon wieder Hunger hat. Ich weiß wirklich nicht wie sie es dabei auf Dauer schafft, immer ein Strich in der Landschaft zu bleiben.
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Christoph beim Futtern. Das Ufo hinter mir ist ein Verwaltungsgebäude von Shenzhen.
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Christoph beim Futtern. Im Hintergrund links die Stadtbibliothek, rechts der Konzertsaal.
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Christoph beim Futtern. Hinter ihm ein furchtbar großes Shopping Center, in dem gerade ein Internationales Buchdings stattfindet. Ich habe wirklich keine Ahnung was das eigentlich sein sollte, und auch das Innenleben war nicht besonders aufschlussreich ^.^
Direkt danach (o.O) fuhren wir in ein riesiges (O.O) japanisches Restaurant - Owens Idee für diesen Abend. Das Essen würde ich zwar eher als Sino-Japanisch bezeichnen, aber es war wirklich sehr lecker. Und sehr viel. Kein Kuchen mehr, nie wieder.

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Auf dem Weg zum japanischen Restaurant.
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"Links! Links! Links!" "Aber es geht doch nur geradeaus!" "Ach so." ^.^
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Der Eingang es dreistöckigen(!) Restaurants.
Vom Restaurant aus konnten John, Simple und ich nach Hause laufen. Wir schlenderten noch durch ein weiteres Einkaufszentrum, in dessen vierter Etage sie eine echte Eisbahn zum Schlittschulaufen eingebaut haben. Draußen 35 Grad, drinnen 25 und dann eine Eisbahn, energetisch bestimmt äußerst günstig. Jedenfalls probieren Simple und ich sie das nächste Mal aus wenn ich in Shenzhen bin, John hat entschieden dass sein Weg bis nach unten einfach zu lang ist für solche Experimente.
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Schlittschuhlaufen in Sommerklamotten ^.^
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Rechts hinter uns die Eisbahn.
Hier noch ein paar Bilder aus dem nächtlichen Shenzhen:
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Zuhause hatte Johns Vater bereits eine weitere Wassermelone geschnitten und kalt gestellt, also musste auch die noch irgendwie gegessen werden. Dazu gab es Frauenfußball: China-Japan. Bis zum Ergebnis habe ich aber nicht durchgehalten.

 
Am Ausgang des Flughafens hatten sich bereits John und seine Frau (sie hat sich als englischen Namen "Simple" ausgesucht, was ich schon immer komisch fand, und es passt auch nicht so richtig zu ihrem chinesischen Namen) auf mich :-) Johns erste Frage - noch vor jeglicher Begrüßung - war, ob ich mein gesamtes Haus mitgebracht habe -.- Es hat eine Weile gedauert bis ich ihn davon überzeugen konnte, dass ich eigentlich eine Menge mehr hätte mitbringen können. Wir haben den Gepäckwagen bis auf den Bahnsteig der U-Bahn mitgenommen, beim Einstieg wurde er uns von zwei diensteifrigen Damen abgenommen. Mit der voll klimatisierten U-Bahn ging es nun in Richtung des modernen Zentrums der Stadt. Das ist deshalb interessant, weil ich bis zum Aussteigen nichts vom eigentlichen Wetter in Hongkong mitbekommen habe, weil es einfach überall Klimaanlagen gibt. Später mehr dazu.
John hat mir sofort am Flughafen eine Octopus Card in die Hand gedrückt. mit dieser Karte kann man in ganz Hongkong öffentliche Verkehrsmittel benutzen, aber auch in Läden z.B. Essen und Getränke bezahlen. Entwertet wird sie durch Auflegen auf ein Lesegerät. Er hat mir außerdem erklärt, dass in den nächsten Tagen bereits alles bezahlt ist und ich nicht auf die Idee kommen sollte irgendetwas davon übernehmen zu wollen. Alles Quengeln half nichts, und zum Geld tauschen erklärte er sich frühestens am Montag kurz vor meiner Abreise nach Nanchang bereit. Meine Geschenke hin oder her, ich glaube ich muss mir dringend etwas einfallen lassen.
Mein Gepäck (inzwischen mit neuem Wagen) haben wir an einem Fahrkartenschalter abgestellt. John musste dafür ein Formular ausfüllen und ich durfte es unterschreiben. Vermutlich haben sie danach den Wagen irgendwo angeschlossen oder so ;-) Ich fand das zwar nicht besonders sicher, aber ich habe inzwischen gelernt, in solchen Situationen immer den "Einheimischen" zu vertrauen (und in puncto Vertrauen kommt später noch eine interessante Geschichte).
Ab hier war ich nur noch mit Pass, ein paar Euros und meiner Kreditkarte bewaffnet, was das Bewegen um einiges erleichterte. Jedenfalls bis zum Ausgang der U-Bahn und zum Ende des klimatisierten Bereiches.
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Simple und Christoph in der U-Bahn.
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Von rechts nach links: John, Palme Nr. 6 und Christoph.
Hier bekam ich zum ersten Mal das Wetter in Hongkong zu spüren. Innerhalb von Sekunden (3 oder 4 o.O) nach meinem Aufprall auf eine Wand aus Hitze und Luftfeuchtigkeit war ich völlig nassgeschwitzt, und die Luftfeuchtigkeit war mit den Händen sprichwörtlich greifbar. Wir überquerten einen Platz um zu einer Seilbahn (auch diese ist mit der Karte benutzbar) zu kommen, aber ich hätte genau so gut einen Kilometer durch den Regen laufen können. Viele Chinesen laufen mit hochgekrempeltem T-Shirt herum, was zwar nach Damenmode der frühen 90er Jahre aussieht, aber wohl wenigstens ein bisschen hilft.
An der Seilbahn hätten wir eine Stunde anstehen müssen, also entschied John kurzerhand dass wir Bus fahren und später die Seilbahn nehmen. Die Strecke bis zum Einstieg war überdacht, und überall hingen Ventilatoren an der Decke, die einem feuchtwarme Luft entgegenpusteten, die sich aber wenigstens bewegte.
Mit dem (klimatisierten und völlig unterkühlten) Bus ging es nun über viiiiele Serpentinen nach oben auf den Berg, wobei der Fahrer sichtlich Spaß hatte an seinem Job.
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Simple und Christoph im Bus.
Oben angekommen gab es erst einmal Frühstück: Kalten, süßen und sehr weichen Tofu mit Fischbällchen und Teigtaschen, dazu jede Menge scharfe Sauce und selbst gepressten Pflaumensaft. An dieser Stelle machte sich dann leider die Kombination aus russischem Kuchen und keinem Schlaf bemerkbar, so dass ich von allem nur jeweils probieren konnte.
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Attackeee...! =D
Danach ging es in Richtung Berg, auf dem eine riesige Buddha-Statue sitzt. Vorher jedoch musste jeder ein mal in der Mitte eines interessanten Bauwerks stehen und etwas rufen, um seine eigene Stimme von allen Seiten selbst hören zu können.
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Christoph und Statue.
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Christoph in der Mitte des Bauwerks. Man braucht nur ganz leise zu flüstern. Das interessiert aber die Chinesen nicht ^.^
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Das funktioniert auch zu zweit...
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...oder zu dritt. Angeblich auch mit ganzen japanischen Reisegruppen ;-)
Dann ging es über viele Treppen hinauf zur Statue. Beruhigend war hierbei, dass die Hitze und Luftfeuchtigkeit den vielen Chinesischen Touristen genau so zu schaffen machte wie mir.
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Christoph vor einem "Ding". Ja, das heißt wirklich so ;-) Im Hintergrund die Treppen und die Statue.
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Waaaarm o.O
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Immerhin machte es der Wind oben...
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...ein bisschen besser.
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Christoph und Statue eines Dieners.
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Simple beim Abstieg. Dahinter Christoph, aber man sieht ihn nicht. Hihi.
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Simple und Christoph beim Abstieg, jeder so elegant wie möglich.
Ich will übrigens nichts hören von wegen müde aussehen oder so. Mit der Seilbahn ging es später dann wieder hinunter in die Stadt.

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Genial getroffenes Foto von John und Christoph in der Seilbahn.
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Unsere Gesellschaft in der Seilbahn.
Jetzt stand das traditionelle Hongkong auf dem Plan. Mit dem (total unterkühlten) Stadtbus ging es durch ältere Straßen in immer dichter bebaute Gebiete, in denen die Häuser nach oben hin immer breiter werden.

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Chaos. Und viele traditionelle Zeichen.
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Viele unwiderstehliche Angebote. Naja, manche mehr, manche weniger ^.^
Auch hier kannten John und Simple ein kleines Restaurant was ich unbedingt ausprobieren musste. Eigentlich war es mehr ein Durchgang mit Holzdecke und angeschlossener Küche. Aber sie stellen dort traditionellen Eistee selbst her, und dazu muss man natürlich unbedingt Tintenfischbällchen und... äähm... komische Suppe essen ;-) Den Eistee gab es natürlich mit Eiswürfeln, die (ebenfalls traditionell) aus nicht abgekochtem Wasser hergestellt werden. Das ist mir aber natürlich erst danach eingefallen, aber noch lebe ich ja. John und Simple übrigens auch ;-)
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Simple und Christoph im Restaurant.
Während wir dann durch die Straßen und einige Einkaufszentren liefen, entdeckte Simple immer wieder Kekse und Kuchen an kleinen Ständen, die ich mir dann jeweils mit ihr teilen musste. Nicht dass sie nicht lecker gewesen wären, aber ich hatte doch noch mit dem russischen Alu-Kuchen zu kämpfen.
Unser Weg führte uns schließlich zum Walk of Fame in Hongkong, einer Uferpromenade, in die steine mit den Handabdrücken berühmter (mehr oder weniger, ich kannte genau 2 =D ) Schauspieler aus Hongkong eingelassen sind. Obligatorisch ist auch das Foto mit der Statue von Bruce Lee.
Es folgen in loser Reihenfolge ein paar Fotos davon. Für mich war dies der schönste Ort in Hongkong, was aber auch mit dem kühlenden Wind dort zusammenhängen könnte ;-)

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Christoph mit Piratenschiff-Nachbau. Ich wusste doch das Training zahlt sich irgendwann aus =D
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Rechts neben John ist eine der eingelassenen Steinplatten.
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Nun noch einige Experimente, auf die Simple seeeehr stolz ist:
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Hierfür musste sie John dirigieren: "Neiiin, weiter links... stop...weiter runter..." =D
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John mit Piratenschiff.
Es folgt das obligatorische Bruce-Lee-Foto:
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John hatte entschieden, dass wir uns hier ausruhen, um später die beleuchtete Skyline von Hongkong anschauen und fotografieren zu können, was sich allerdings eine ganze Weile hinzog. Also wurde der Plan geändert: Sobald die Lichter eingeschaltet werden wird fotografiert, dann nehmen wir die Fähre auf die andere Seite und sparen dadurch viele U-Bahn-Stationen (und machen  noch mehr Fotos) um dann Fotos von der anderen Seite zu schießen und danach mein Gepäck abzuholen.
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Christoph auf der Fähre.
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Christoph und Skyline.
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John und Skyline.
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Kurz nach dem Aussteigen hatte Simple schon wieder etwas zu Futtern gefunden: Scharfe Fischbällchen.
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Hier noch Bilder aus einigen nächtlichen Straßen in Hongkong:
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Die Tour mit der U-Bahn zog sich ziemlich in die Länge, weil wir noch einmal fast bis zum Flughafen fahren mussten um mein Gepäck zu holen. Dieses erhielt ich übrigens auf dem Wagen komplett und unbeschadet zurück. Von hier an sattelten John und ich je einen Koffer und Rucksack/Laptoptasche und so bepackt ging es dann in Richung Shenzhen und der Grenze der Volksrepublik. Die U-Bahn-Linie ist hier unterbrochen. Zunächst reist man aus Hongkong aus, im nächsten Schritt dann in die VR ein. Beides ging erstaunlich schnell und reibungslos von statten, was aber vor allem daran lag dass John und Simple jeweils mit mir in der Visitor-Reihe standen und den Beamten ihre Pläne für die nächsten Tage genau erläuterten ;-) Flexibilität ist auch hier alles.

In Shenzhen angekommen ging es dann per Taxi zur Wohnung von John und Simple. Man merkt sofort dass man jetzt in der VR ist: Man braucht sich nicht mehr anzuschnallen (Gurte gab es zumindest hinten gar nicht erst), gefahren wird wo Platz ist, wenn kein Platz ist kann man ja hupen und Licht am Auto wird völlig überbewertet, es gibobwohl beides riesige Städte sind.t ja schließlich Laternen und beleuchtete Werbeschilder =D Im Gegensatz zu Hongkong finde ich Shenzhen relativ sauber und deutlich übersichtlicher gebaut. Auch die Blumenkästen an den Innenseiten von Leitplanken habe ich irgendwie vermisst. Zuhause angekommen stellt sich heraus, dass John in einem relativ alten 20-stöckigen Haus wohnt, natürlich ohne Fahrstuhl. Also trägt Simple die restlichen Kekse und John und ich jeweils einen Koffer in die sechste Etage -.-

Hier begrüßte uns dann Johns Vater, der bereits jede Menge Weintrauben und Wassermelonen kalt gestellt hatte. Ich sollte vielleicht dazu anmerken, dass es in Shenzhen kein Bisschen kälter war als in Hongkong, ich hatte eher den Eindruck dass es noch wärmer und feuchter wurde.
Dieser Eindruck verstärkte sich nach dem Duschen: Man trocknet einfach nicht. Innerhalb von Sekunden ist man wieder nassgeschwitzt. John erklärte mir dass sie sich das Abtrocknen fast ganz sparen und sich dann eine Weile vor den Ventilator stellen, während sie das Schlafzimmer mit der Klimaanlage entfeuchten. Guter Plan für die nächste Nacht.

A propos Nacht, mein Zimmer hielt auch noch ein paar Überraschungen bereit:
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Klimaanlage und bunte Wände ;-)
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Sieht eigentlich ganz gemütlich aus...
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...wenn da nicht wieder mal...
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... das gefürchtete BRETT wäre O.O
Ja da war es wieder, das gefürchtete Brett ^.^ John half mir aber noch es in eine Ecke zu stellen, als ich ihm erklärte dass ich sooo traditionell dann doch nicht schlafen kann.
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"Aaaber das ist doch sooo gesund...!" "Neee, bloß weg damit O.O" (Foto vom nächsten Tag)
Statt dessen lag ich nun also auf der Strohmatte und einem Laken. Eine Decke gab es nicht, aber wenn man alle 3 Stunden schweißgebadet aufwacht und für ein paar Minuten die Klimaanlage anschalten muss um überhaupt wieder schlafen zu können, braucht man die auch wirklich nicht.

Flug

8/19/2011

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Nach Duschen und zuende Packen ging es am Freitag (19.08.2011) los zum Flughafen Schönefeld und zur Abfertigung für den Flug SU 595 nach Moskau. Das Gepäck wurde eingecheckt und tatsächlich, der zweite Koffer kostete wie geplant 50 Euro. Das sollte auch der größte Spaß sein, den ich mit diesem Koffer auf der Reise haben würde. Das Abschiedskommittee bestand aus meinen Eltern und Kati (Danke! :-). Letztere war mit einer Ladung frischer Muffins bewaffnet, die natürlich von der eifrigen Bundespolizei mit durchleuchtet wurden und deshalb inzwischen vermutlich irgendwie mutiert sind. Da sich der Flughafen Schönefeld für die wartenden Fluggäste offensichtlich keine Bänke leisten kann, saßen wir also bis zur Kontrolle des Handgepäcks auf der Fensterbank vor der Abfertigung.

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Um 13:30 folgte die große Verabschiedung, und ich arbeitete mich durch die Kontrolle des Handgepäcks. Meine beiden Laptops (wessen bekloppte Idee war das bloß?! Ach ja, meine -.-) ernteten ein paar verwunderte Blicke, aber sonst gab es keine Probleme. Gleich danach wurde ich von einer netten Dame abgefangen, die statistische Daten für den Flughafen sammelte und mit der ich mich bis zum Check-In unterhalten konnte. Eigentlich ist sie Sprachmittlerin für Russisch und Slovakisch; Sie hat diesen Aushilfsjob angenommen, um einmal von ihrem Schreibtisch wegzukommen. Sie wünschte mir viel Erfolg für meine Reise, und dann ging es los ins Flugzeug und nach Moskau.

Auf dem Flug gab es ein Mittagessen, welches sich seit letztem Jahr nicht wesentlich verändert hat. Nur der russische Kuchen hat jetzt anscheinend noch mehr komprimierte Kalorien. Ich hatte jedenfalls Hunger und habe mir da nichts weiter draus gemacht. Hätte ich vielleicht doch machen sollen.

In Moskau angekommen hatte ich eine Stunde Zeit, von Terminal D zum Terminal F zu wechseln und das Gate 46 zu finden. Wessen Idee war das nochmal mit den beiden Laptops? -.- Jedenfalls mussten auch sie zum Gate 46. Egal wie groß sie Schönefeld ausbauen, es wird ein Witz gegen Moskau Sheremetyevo O.O Immerhin war der Weg gut ausgeschildert und stellenweise gab es Transportbänder. Als ich endlich am Gate 46 angekommen war saßen/standen/lagen dort schon jede Menge Leute, jeder so wie er konnte. Also habe ich mich dazugestellt. Da bis zum Einstieg noch 30 Minuten hatte, ging ich noch einmal Hände waschen. Das ist immer eine gute Idee, der nächste russische Kuchen kommt bestimmt. Auch die "Hygiene" auf den Toiletten kannte ich noch bestens vom letzten Jahr; viel weiter als bis zum Waschbecken würde ich da freiwillig nicht hineingehen. Schön wenn man das alles schon kennt. Allerdings waren die Toiletten in Schönefeld hygienisch nicht wesentlich besser. Ich weiß, kein Mensch will das eigentlich wissen ;-)
Im Flugzeug saß ich neben einem jungen Mann aus Hongkong, der seine Ferien in Kopenhagen verbracht hatte und mir von der Stadt alles Mögliche vorschwärmte. Dankenswerterweise tat er das auf Englisch. Überzeugt bin ich aber trotzdem nicht. Wie schon befürchtet wurde es natürlich nichts mit dem Schlafen auf diesem Flug. Unter Anderem lag das daran, dass ein paar Reihen weiter irgendwer den ganzen (!) Flug über Tetris (?!) spielen musste, natürlich ohne Kopfhörer. Die Musik dazu ist leider schwer zu ignorieren.
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Moskau Sheremetyevo, Terminal F vom Flugzeug aus.
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Heute ein eher seltenes Bild: Eine Boeing 747-200 vor uns auf der Startbahn.
Also musste ich den Flug damit verbringen, Meisterpirat zu werden. Das traf sich gut, das war sowieso mein Plan falls ich in Nanchang nicht so richtig glücklich werde mit dem Job.

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Und während draußen...
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...die Sonne unterging...
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...vergrößerte sich mein Ruhm...
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...auf den Weltmeeren.
Erwähnenswert ist flugtechnisch noch das neue Aeroflot-Menü. Das Essen ist zwar gleich geblieben und wird wie gewohnt in Plastiktüten und Alu-Schalen serviert, klingt jetzt aber im Vorfeld viel besser =D
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Wird nur noch von ihrer Rückseite übertroffen: Die Speisekarte ^.^
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Lecker :-)
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Wenn man nur nicht schon wüsste wie es aussieht ;-)
In Hongkong angekommen musste ich zunächst einmal den schwarzen Tee loswerden, den ich im Flugzeug immer bestellt hatte. Man merkt, dass man nach Asien gekommen ist, wenn man in öffentlichen Toiletten in irgendwie representativen Gebäuden vom Boden essen könnte, man zwischen Papier und Lufttrocknung wählen kann, es verschiedene Seifen gibt und man auf der Toilette außer den eigenen Klamotten nichts anfassen muss, weil sich alles von selbst desinfiziert. Habe ich erwähnt dass sie in Schönefeld noch viel lernen müssen?
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"Och Leute, lasst doch nicht ständig euren Mist überall herumliegen..." ^.^
Das Auschecken ging relativ schnell, so schnell wie ich eben meine Laptops (*seufz* ~.~) und meinen Rucksack tragen konnte. Es gab einen Einreisestempel in den Pass, und das waren dann auch schon alle Formalitäten. Der Zoll hat sich überhaupt nicht für meine Koffer interessiert, also griff ich mir einen Wagen und verschwand unauffällig in Richtung Ausgang.
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*seufz* -.-