Nachdem ich im KTV (Karaoke) immer wieder über sie gestolpert bin und Studenten mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass sie ein Konzert in Nanchang geben, musste ich auch eine Karte für 五月天 / Mayday im Olympiastadion kaufen. Am Abend des 22. September (Ja, der Blog hängt schon wieder etwas hinterher -.-) war es dann soweit. Per Taxi ging es mit 2 Studenten zum Olympiastadion, wo wir uns dann noch mit anderen Studenten treffen wollten.
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Es war ein besonderes Taxi: Immerhin GAB es Gurte zum anschnallen. Leider gab es aber kein Gegenstück dazu und sie waren hinter der Rückbank eingeklemmt. Naja.
Hier sieht man schon das Olympiastadion Nanchang. Es hat ein bisschen was von Ufo.
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Und ist natürlich von oben bis unten mit Farbwechsel-LEDs zugepflastert.
Chaos o.O Vor dem Stadion konnte man alle möglichen blinkenden Schleifen und Stäbe kaufen. Alles in blau natürlich, wie es sich für die Band gehört.
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Dazwischen gab es natürlich wie immer auch noch Essen. Und T-Shirts. Und das ist gerade mal Eingang 7.
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Auch ich musste natürlich mit einem Aufkleber dekoriert werden, den einige Studentinnen schon vorausschauenderweise gekauft hatten.
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Im Gegensatz zum Einsteigen in den Bus gibt es hier eine richtige Ordnung.
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Ich wollte eigentlich zeigen, dass das Stadion seine Farbe wechselt, aber auf den Fotos sieht Rot und Weiß einfach nur Rosa aus -.- Es wechselt aber wirklich die Farbe. Echt. Sicher. Einfach glauben.
Wir waren natürlich viel zu früh da und das Stadion füllte sich langsamer und weniger als gedacht. Vermutlich war der Rest der Bevölkerung in irgendwelche antijapanischen Proteste verwickelt. Jedenfalls mussten wir noch eine Stunde lang die Fledermäuse im Stadion zählen bevor es endlich losging.
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Und unglaublicherweise klang auch alles gut! Nichts übersteuert, kein Quietschen und Knarzen =) Das war das zweite Mal, dass ich das in China erleben durfte =)
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Links und rechts der Bühne gab es große Leinwände und LED-Leisten für den Text. Man konnte also alles mitlesen =) Wenn man es konnte. Allerdings hatte irgendwer die grandiose Idee, Kurz- und Langzeichen zu mischen, was die Sache dann noch komplizierter machte o.O
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Gegen Ende mischten sich dann weiße Lichter unter die Blauen. Keine Ahnung, wie sie das gemacht haben, aber es sah besser aus als auf diesem Foto.
Nach 3 Stunden und 8 (!) Zugaben verabschiedete sich die Band dann und das Publikum verließ genau so organisiert, wie es gekommen war, das Stadion. Unglaublich. Ich war ob der perfekten Organisation schon fast furchtbar enttäuscht, aber dann kam die Rettung: Sie endete an Tor 7.

Ich hatte schon vorher prophezeit, dass wir mindestens 2 Stunden nach Hause brauchen würden. Ich hatte sogar Recht, denn vor Tor 7 bot sich dem geschockten Betrachter dieses Bild:
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Schade, dass die Geräuschkulisse nicht zu hören ist o.O
Zur Theorie: Es handelt sich hier um eine Straße mit 2 baulich voneinander getrennten Fahrtrichtungen à 2 Spuren, wie die folgende Abbildung verdeutlichen soll.
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Eigentlich ganz einfach, oder?
Nun zur Praxis: Ich befinde mich in China, das ändert die Situation ein wenig. Niemand interessiert sich für so nebensächliche Dinge wie Fahrtrichtung oder Straßenverkehrsordnung. Wozu haben Autos eine Hupe?

Das folgende Bild soll die Situation vor dem Stadion verdeutlichen, nachdem der erste Fahrer sein Auto gewendet hat und alle anderen entweder die gleiche Idee haben oder ausweichen müssen:
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Nun zur Praxis.
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*seufz*
Naja, 2 Stunden später war ich dann auch zu Hause. Vielleicht lernen sie es noch. Ich glaube aber nicht.
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Ticket, Aufkleber und die Liederliste, die eine übereifrige Studentin für mich geschrieben hat. Mit Pinyin, Tönen und Übersetzung. Angeblich in 20 Minuten. Ich bin nicht überzeugt.
In der nächsten Woche findet hier das Nationalfest statt (Nationalfeiertag kann man ja bei mehr als einer Woche auch nicht mehr sagen). Ich werde morgen nach Shenzhen fahren, dazu muss ich 13 Stunden im Zug SITZEN, weil es kein Bett mehr gab. Das wird lustig. Nehme ich die PSP mit oder wird sie nur geklaut? o.O
 
Immer wieder bekomme ich Texte zum Korrigieren von meinen Studenten. Das ist deshalb interessant, weil sie auf den unterschiedlichsten Materialien schreiben können. Von Heften und Büchern über Servietten/Taschentücher und fast durchsichtiges "Papier" ist so ziemlich alles dabei. Nur seinen Tisch hat noch niemand abgegeben. Besonders die Hefte, die wegen ihrer Linien besonders für Englisch geeignet sein sollen, zieren immer mehr oder weniger sinnvolle Texte, wie dieses romantische Gedicht über Blindgänger und Querschläger bei Spatzen:
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SING AND FLY. JETZT. SOFORT.
Jedes Jahr im September wird auf dem Basketballplatz das Campus-Rockfestival gefeiert (während nebenan in der Sporthalle schon seit drei Wochen der Wettbewerb für Revolutionslieder stattfindet o.O). Wie immer ist natürlich alles furchtbar übersteuert, vermutlich weil irgendwer die Regler am Mischpult nach Feng-Shui-Regeln eingestellt hat >.< Die Bands sind eigentlich echt gut.
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*schepper* *dröhn* >.<
Die Familie einer Studentin, für die ich mir in Berlin einige Wohnungen angesehen habe, hat mich netterweise zum Essen eingeladen. Und das gleich 2x, mittags und abends (Mangels Platz im Restaurant musste die Familie aufgeteilt werden ^.^). Sogar die deutsche Ecke haben sie dafür verschoben O.O
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Attackeee =) Wenn sie wüssten...
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... dass ich eigentlich gar nicht viel getan habe...
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... müsste ich jetzt nicht diesen Fischkopf essen O.O
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Ich wusste gar nicht dass Fische so viele Knochen haben.
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Ach so, und Augen natürlich auch.
Insgesamt sehr lecker =)
Nach dem Essen fiel mir dann auf der anderen Straßenseite diese Klimaanlagen-Phalanx auf. Prädikat: Besonders hilfreich, besonders wenn man für die Kabel und Schläuche riesige Löcher in die Wand hackt.
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Andererseits ist es ein gutes Einsatzgebiet für Multi-Fernbedienungen, 20 in 1.
Abends ging es dann also statt zur deutschen Ecke wieder zum Essen =) Diesmal mit dem anderen Teil der Familie in einem anderen Restaurant.
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Keine Fischköpfe O.O Das ist neu.
Besagte Studentin hat eine Cousine. Sie ist 12, besteht darauf, größer zu sein als ich, ist furchtbar neugierig und furchtbar aktiv und furchtbar mutig, redet (fragt) wie ein Wasserfall (ja, Chinesisch o.O) und hat sich schon beim Mittagessen ganz furchtbar in meinen Haaren verfangen. Furchtbar.
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Von links nach Rechts: Das Fenster, Xiong Xinyue und die Gardine.
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*seufz* >.<
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Jahaaa, endlich ^.^
Nachdem sie mein Handy geklaut und nach Spielen durchforstet hat, brauchte sie noch meine Telefon- und QQ-Nummer. Das kann ja was werden. Ich bin sicher, später wird sich noch die Botschaft einschalten müssen, weil ich irgendein Zeichen falsch geschrieben habe o.O
 
Gestern war es dann mal wieder soweit: Zeit für das traditionelle Essen. Schon eine Woche vorher hat sich eine nicht näher definierte Zahl Studenten vom neuen Campus und vom Südcampus bei mir angemeldet.

Um kurz nach 10 standen sie dann vor meiner Tür, mit einem großen Karton und einem Plan für das Essen. Auf mein Angebot hin, dass wir auch essen gehen könnten, weil es weniger Arbeit ist, war die Antwort nur "Kochen, kochen, kochen, kochen!" Na gut, auf zum Supermarkt.
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Unter strenger Beachtung der hygienischen Vorschriften wurden alle Zutaten von Hand ausgesucht. Betonung auf "Hand".
Aus irgendwelchen Gründen hatte alles, was sie ausgesucht haben, Augen. Wie zum Beispiel ein komplettes Huhn...
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... und dieser Fisch. 10 Minuten vorher ist er übrigens noch im Supermarkt durch sein Aquarium geschwommen. Die Welt ist grausam. Ja, seine auch.
Immerhin, wesentlich frischer geht es eigentlich nicht. Eine der Studentinnen wollte eigentlich immer ein Restaurant aufmachen, musste aber dann doch zwangsweise Deutsch studieren. Jedenfalls warf sie kurzerhand alle bis auf eine Assistentin aus der Küche. Besuch war nur kurzzeitig zum Gucken zugelassen. Ich habe noch nie jemanden SO schnell ein Huhn zerlegen sehen O.O
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Es ist mir trotzdem gelungen, ein paar Fotos von den Zutaten zu schießen.
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Immerhin durften alle anderen Knoblauch schälen (die Tüte im Hintergrund), das hat sie uns dann doch zugetraut.
Nach ungefähr 1½ Stunden konnte sich das Ergebnis dann durchaus sehen lassen =) Professioneller wäre es im Restaurant auch nicht gewesen. Ach ja, ich durfte zwar das Wasser nicht in den Reiskocher füllen, aber immerhin auf Start drücken. Unter Aufsicht.
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Lecker =)
Wenigstens durfte ich Geschirr abwaschen. Als ich damit fertig war, hatten sie ihren großen Karton ausgepackt und den Inhalt auf dem Tisch arrangiert.
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Sogar ein Ständchen habe ich bekommen ^.^
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Nachdem das auch erledigt war, musste ich natürlich die Kerzen auspusten und mir etwas wünschen.
Ich sollte den Kuchen in 6 Teile schneiden, aber zu 85% wegen meiner schlechten Mathematik und zu 35% weil es so verfressen ausgesehen hätte, wurden dann aber 8 Teile daraus.

Weil aber später niemand mehr die restlichen beiden Stücken essen konnte/wollte, musste darum gespielt werden. Derjenige mit den wenigsten Punkten bekam von demjenigen mit den meisten Punkten ein Stück zugeteilt.
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21...22...23...Mist >.<
Außerdem gab es noch ein Geschenk für mich =)
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Hier hat sich jemand eine Menge Arbeit gemacht O.O
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Die Übersetzung kommt später. Es ist klassisches Chinesisch, vor dem ich zur Zeit noch kapituliere.
Immerhin habe ich jetzt einen Grund, einen Hammer und Nägel zu kaufen. Die Wände in dieser Wohnung sind ja sowieso schon im Eimer ^.^
 
Hier wie versprochen die angesammelten Fotos und die Fotos vom Tag des Lehrers.

Zunächst mal wäre da diese Suppe. Kenner und Genießer werden unschwer ihre geliebten Pidan darin erkennen, die tausendjährigen Eier.
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Die Suppe kommt übrigens aus einem riesigen Kohle-geheizten Ofen-Krug-Vasen-Dings.
Kino =) Es war doch mal einen Versuch wert. Hier ein paar Bilder aus dem IMAX am Bayi-Platz. Nicht genug damit, dass sie selbstverständlich alle Plakate kopieren - sie kopieren sie auch noch in verschiedenen Sprachen. Wird schon alles irgendwie Englisch sein. Jep, ganz bestimmt.
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Irgendwelche Ideen, woher sie "The Expendables 2" geklaut haben?
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Dass es keine lateinischen Buchstaben gibt interessiert dann ja auch keinen mehr. Sieht ja so ähnlich aus. 3D, wird schon passen.
Naja, unser Film hieß tragischerweise "Prometheus". Ich verkneife mir meine Meinung an dieser Stelle und sage nur soviel: Falls ihn jemand noch nicht gesehen hat, gebe er das Geld bitte sinnvoller aus.
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Immerhin sahen die 3D-Brillen schon ziemlich cool aus ^.^
Der modisch neuseste Schrei aus der Zhongshan-Straße.
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Man beachte die extra für diese lässige Kombination angefertigten Schuhe.
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Diese "Fragrant Fragile Almond Biscuits" gibt es im Tianhong-Supermarkt. Dass sie nach irgendwas riechen konnte ich noch nicht feststellen. Aber ja, es gibt vereinzelt Mandeln und ja, sie sind seeehr zerbrechlich.
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Wenn ich mal die chinesische Mauer besuche, nehme ich eine Rolle davon mit. Und wenn man schon so eine Mauer zum Vergleich hat, sollte man sie ruhig benutzen.
Eigentlich wollte ich den Studenten, der mir meinen Schlüssen übergeben hat, als ich nach Nanchang zurück kam, zum Essen einladen. Allerdings stellte sich heraus, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte und die gesamte Englisch-Abteilung in einem Restaurant um seine Torte versammelt hatte.
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Der Tisch war nicht immer so leer, vorher gab es ein riesiges Essen ^.^
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“祝你生日快乐。。。“ (Happy Birthday to you ^.^)



Tag des Lehrers

Auch wenn die Studenten eigentlich viel wichtiger sind, gibt es einen Tag des Lehrers. In meinem Fall kann man ihn an diesem Tag völlig verwirren, in dem man ihm einen solchen Blumenstrauß auf den Tisch stellt.
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Mein drittes Jahr hat dafür eine Menge Aufwand getrieben.
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Auf der rechten Seite steht: "Fröhlichen Tag des Lehrers! -- Deutsch Klasse 101". Vielleicht mögen sie mich ja doch noch, auch wenn sie jetzt bei mir Vorträge halten müssen ^.^



Neuer Gecko =)

Diesen neuen Gecko habe ich auf meinem Balkon entdeckt. Vielleicht kann ich ihn überzeugen, im Winter drinnen zu wohnen. Er darf dann alle Mücken fressen, die er findet.
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Die Füüüße =D
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Leider ist er immer verschwunden, sobald man ihn ein mal kurz aus den Augen lässt -.-
 
Warum ist diese Reise überhaupt erwähnenswert? Eigentlich nur, weil ich noch kein Zugticket von Shanghai nach Nanchang hatte und weil ich mal etwas neues ausprobiert habe: Abflug ab Schönefeld am Abend. Der Plan:

  • 23:10 von Schönefeld nach Moskau
  • 3:40 Ankunft in Moskau Sheremetyevo
  • 10:05 Abflug von Moskau
  • 23:15 Ankunft in Shanghai Pudong
  • 7:45 Abfahrt vom Bahnhof Shanghai Hongqiao
  • 14:(vergessen o.O) Ankunft in Nanchang

Ahnt schon jemand Furchtbares? Außerdem hatte ich noch kein Zugticket für die Fahrt nach Nanchang. Eine Studentin hatte es zwar online gebucht, aber konnte leider nicht herausfinden wann eigentlich der Fahrkartenschalter im Bahnhof öffnet. Vielleicht ja 8 Uhr. Vielleicht. Was soll da schon schief gehen?

Los geht es wie immer mit einem Foto des Chaos, welches irgendwie in den Koffer passen musste.

Insgesamt war es diesmal erschreckend wenig Chaos. Aber es war wirklich alles dabei, was ich aus China mitgebracht hatte. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, aber der Koffer muss damals zu 90% aus Geschenken bestanden haben. Andererseits kann ich mich aber auch nicht erinnern, was vor 10 Minuten passiert ist, also kann das durchaus stimmen.
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Also musste der Rest mal wieder mit Schokolade aufgefüllt werden.
Diese Schokolade war bei REWE in Potsdam gerade im Angebot ^.^ Natürlich habe ich ALLE Tafeln eingepackt, auch die, die eigentlich mein Vater für sich gekauft hat (Sorry, kann ich das mit verfaulten Eiern wieder gutmachen?).

Danach hatte ich zwar 24 von 23 erlaubten Kilos in meinem Koffer, aber leider immer noch zu wenig Volumen, weshalb ich den Rest mit Packpapier (!) der letzten 20 Amazon-Bestellungen auffüllen musste.


Zu 21 Uhr ging es dann zum Flughafen. Wir haben den Koffer abgegeben und waren damit nach 15 Minuten fertig, so dass wir noch einmal nach Hause fahren konnten. Am Flughafen Schönefeld gibt es ja nirgends Bänke zum Hinsetzen und Warten. Sehr rücksichtsvoll und gastfreundlich.


Um 22:30 fuhren wir dann wieder zum Flughafen. An der Sicherheitskontrolle haben sie mir natürlich auch noch meinen Becher mit Schoko-Creme abgenommen (Flüssigkeiten-Verbot o.O), danach durfte ich dann ins Flugzeug steigen.
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Hach ja. *seufz* -.-
Das einzig interessante an diesem Flug war eigentlich, dass sie mich mit dem Essen vergessen hatten. Auf Anfrage bekam ich aber dann mein Essen und alle gesammelten Schokoriegel die irgendwo übrig waren.
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Von denen ich die Hälfte leider sofort essen musste.
Um 3:30 Moskauer Zeit stieg ich dann in einen Shuttlebus, der mich zu Terminal D bringen sollte. Dazu hat er nicht weniger als 15 Minuten gebraucht. Sheremetyevo ist einfach nur riesig.
Dann das Übliche, Sicherheitskontrollen, Passkontrollen und mal wieder...
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... der lange Marsch ...
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... durch Terminal D ...
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... Terminal E ...
... bis zum Terminal F, wo um 10:05 mein Flug nach Shanghai starten sollte. Inzwischen war ich allerdings furchtbar müde, aber neben einer Baustelle im Terminal E entdeckte ich dann...
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... diesen ungemütlichen und komisch riechenden Teppich!
Zu dieser Tageszeit war mir aber beides egal, deshalb setzte/legte ich mich zu der chinesischen Reisegruppe, die bereits hier kampierte, einfach dazu. Nicht, ohne mir vorher den Wecker zu stellen, damit ich rechtzeitig im Terminal F bin.
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Man kann es auf dem Bild nicht richtig erkennen, aber die Wolken hingen wirklich SEHR tief über dem Flughafen.
Vor dem Klingeln meines Weckers bin ich wieder aufgewacht, weil neben mir irgendwer furchtbar laut geschnarcht hat. Also habe ich Rucksack und Laptop gesattelt und die Reise zum Terminal F fortgesetzt.
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Zum Terminal F und zum Flugzeug-Karussell.
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Uuuuuuund...
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... angekommen =)
Natürlich ist der Marsch an diesem Punkt noch nicht zuende, denn mein Flug geht IMMER vom letzten oder vorletzten Gate. Nicht, dass es einen Unterschied machen würde, denn sie teilen sich einen Wartebereich.

A propos Warten:
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Juhu. So viel zu meinem Plan mit dem Bus in Shanghai.
Ja, 2 Stunden Verspätung. 2 Stunden irgendwo sitzen und nach Möglichkeit wach bleiben. Naja, wozu habe ich eine PSP ^.^ Nach 2 Stunden Zelda und Super Mario saß ich dann aber endlich im Flugzeug.
Ich hatte gehofft, dass es eins der ganz modernen Flugzeuge ist, mit USB-Anschluss und Computer an jedem Sitz, also hatte ich vorher mein Handy mit Videos vollgestopft und vorsorglich das Ladekabel ganz oben in den Rucksack gelegt.
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Aber nööö.
Um den Flug dann noch ganz perfekt zu machen, saß neben mir ein junger Mensch aus Russland, der mindestens das dreifache von mir wog und eine Gurtverlängerung bestellen musste. Die Stewardess hat ihm mehrfach nahegelegt, doch bitte das nächste Mal die Business Class zu buchen. Ja, besser wäre das gewesen.
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Also lief es doch mal wieder auf Zelda und Super Mario hinaus.
Schlafen wäre natürlich auch eine Lösung gewesen, aber es funktioniert im Flugzeug aus irgendwelchen Gründen einfach nicht richtig. Naja, dafür gab es Fisch und Omelett...
... und einen Glückskeks! =)
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Jep.
Es folgen wieder die inzwischen traditionellen Fotos von der Mongolei:
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Die man wegen zu vielen Wolken natürlich nicht erkennen kann.
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Aber sie ist da unten. Irgendwo. Wirklich. Einfach glauben.
Zwei Stunden später als geplant stand ich also in Shanghai Pudong International. Mein Gepäck war schnell gefunden, nur die Passkontrolle ging noch schneller.

Ursprünglich hatte ich geplant, die ungefähr 70 Kilometer von Pudong bis zum Bahnhof Hongqiao mit dem Airport-Shuttlebus zu fahren, aber natürlich fuhr der um diese Zeit nicht mehr. Also parkte ich mein Gepäck auf einer BANK (ob es wohl im BER welche gibt?) und stopfte den Inhalt meines Rucksacks in den Koffer, nachdem ich das Packpapier von Amazon entsorgt hatte.


Dann legte ich meine chinesische SIM-Karte in mein Handy und stellte fest, dass sie nicht mehr funktionierte. Ich hatte eine SMS von meiner Assistentin ("Wann bist du wieder in Nanchang?" Super Idee, das an meine chinesische Nummer zu senden wenn ich in Deutschland bin o.O) und konnte ihr aber nicht antworten. Es bedeutete außerdem, dass ich kein Internet haben würde und auch keine verzweifelten Anrufe tätigen können würde, wenn es im Bahnhof Probleme mit meinem Ticket gibt.


Nun ja, ein Schritt nach dem anderen, erst mal musste ich bis zum Bahnhof kommen. Also auf zu den Taxis. Der Fahrer hat etwas komisch geguckt, als ich mich angeschnallt habe. Ach ja, da war ja was. Ich werde es mir für Nanchang merken. Vielleicht.

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Huiiiiiiiii =)
300 Yuan und 45 Minuten später stand ich dann auch schon am Bahnhof Hongqiao. Der Fahrer hat mehrmals betont, dass er den Weg gut kennt und wir sehr schnell sein werden. Er warnte mich noch vor einem am Bahnhof geparkten schwarzen Auto, dann war er auch schon wieder weg. Immer diese aktiven Menschen mitten in der Nacht.

Vor dem Bahnhof setzte ich mich dann auf meinen Koffer, denn...
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*seufz*
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Also musste ich romantischerweise den Mond angucken...
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... während der Wachmann auf zwei Stühlen und einem Hocker im Vorraum schlief.
Um kurz nach 5 stand er dann auf, ging zum Straßenrand, öffnete eine Flasche Wasser, schüttete sie sich über den Kopf, setzte seine Mütze auf und öffnete dann den Bahnhof. Ja, ich bin wirklich wieder zurück ^.^

Nun zum nächsten Problem: ich hatte zwei Stunden Zeit, mir irgendwie mein im Internet gebuchtes und auf meine Passnummer reserviertes Ticket zu organisieren. Leider waren noch alle Schalter geschlossen und es gab nirgends einen Hinweis, wann sie öffnen würden.
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Bitte beachten Sie vor Ihrer Reise diese wichtigen Informationen o.O
Nächster Versuch: Die Automaten. Leider befanden sie sich noch alle im Maintenance-Modus.
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Bitte warten Sie, während die Updates installiert werden... -.-
Immerhin stand daneben noch ein Volleyball-Schiedsrichter-Sitz der Polizei =)
So viel also zum Ticket. Glücklicherweise kam noch ein Angestellter der Bahn vorbei und meinte, dass die Automaten am West-Ende (wo ist Westen?! o.O) des Bahnhofs wohl schon betriebsbereit seien. Na gut, dann also dort hin.
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Vorbei an der "Übersicht" über das gesamte Streckennetz...
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... und diesem Raum, speziell für Trinkwasser.
Die Automaten am West-Ende des Bahnhofs waren zwar wirklich schon betriebsbereit, aber verlangten von mir, meinen nicht vorhandenen Personalausweis auf das Magnet-Lesegerät zu legen. So toll ist mein Pass nun leider auch nicht. Eine Dame, die meinen aussichtslosen Kampf beobachtet hatte, sagte mir, dass die südlichen Fahrkartenschalter schon geöffnet haben. Meine Rettung! Kurz überlegen, wo eigentlich Süden ist, und auf zum Schalter.
Ich stellte mich in eine der Schlangen. Nach kurzer Zeit war ich dann dran und erklärte unter Wedeln mit meinem Ausweis, dass ich bereits im Internet ein Ticket gekauft hatte. "Schalter 89. Der Nächste!" lautete die prompte Antwort. Na gut, dann eben nebenan. Immerhin hat es dort auch wirklich funktioniert =)
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Ticket zur vorletzten Etappe =)
Jetzt hieß es mal wieder warten. Es gibt in Hongqiao keine separaten Warteräume, sondern man wartet westlicherweise in der Haupthalle.
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Die westlicherweise auch relativ leise ist.
Allerdings war es auch ziemlich warm (eigentlich nicht, aber dazu später mehr o.O), so dass ich jetzt mein verbleibendes Kleingeld in eine Flasche Wasser investieren musste. Der Getränkeautomat ist allerdings sehr wählerisch bei Geldscheinen:
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Es frisst nur 5- und 10-Yuan-Scheine, die auch noch zu mindestens 70% neu sein müssen. Hilfreicherweise hat noch jemand den maximalen Knitter-Koeffizienten q=135 darunter gekritzelt, was die Auswahl geeigneter Scheine ungemein erleichtert.
Glücklicherweise konnte ich einen geeigneten Schein auftreiben und zusammen mit meiner Flasche Wasser auf den Zug warten. Wie man auf der folgenden Anzeigetafel links unten nicht erkennen kann, fährt er um 7:45 ab und man muss Ausgang 13 benutzen.
Natürlich war die Rolltreppe kaputt, so dass ich meinen Koffer manuell nach unten befördern durfte. Die D-Züge (sie heißen wirklich so, die Nummer beginnt mit D ^.^)entschädigen dann aber allemal dafür =)

Es folgen ein paar Bilder vom Flug durch die Landschaft:
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Ein D-Zug von außen =)
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Sie bauen einen Bahnhof O.O Wetten der ist größer als der BER? UND schneller fertig?
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Während es draußen laut Anzeige immer heißer wird, wird langsam die Landschaft bergiger...
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... und außerdem nebliger.
In Nanchang angekommen, versuchte ich dann aus dem Zug auszusteigen und lief gegen eine Wand aus Hitze und Luftfeuchtigkeit o.O Die Stadt macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Innerhalb von Sekunden war ich völlig durchnässt. Zu allem Überfluss kamen auch noch zwei Züge gleichzeitig auf einem Bahnsteig an, so dass mich in eine riesige Menschenmenge langsam in Richtung Ausgang schob. Größtenteils bestand sie aus Studenten und ihren Eltern. Der einzige Trost war, dass die meisten nicht weniger nass waren als ich selbst. Am Taxistand hatte sich eine lange Schlange gebildet. Ich hätte zwar auch nach oben auf die Straße gehen können, das wäre vermutlich schneller gegangen, aber das hätte bedeutet, dass ich mich in die Mittagssonne stellen muss. Dann doch lieber warten und mit der Menge mitschwitzen.
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Angekommen! Dieses Thermometer befindet sich IN meiner Wohnung.
Im nächsten Post gibt es Fotos, die sich hier so gesammelt haben und Fotos zum Tag des Lehrers. Vielleicht lasse ich mich sogar noch zu einem Video hinreißen, jetzt wo ich dank Christian wieder Youtube benutzen kann =)